2014-11-08

blauerfalke: (geschichten)
2014-11-08 02:36 pm
Entry tags:

The Kane Chronicles: The Throne of Fire & The Serpent's Shadow

von Rick Riordan

Zum Glück hat es nur drei Bände, bis die Welt gerettet ist - Seht ihr? Es geht in drei Bänden, genau wie ich das immer sage. - denn zwei weitere hätte ich nicht mehr gelesen. Allenfalls noch gegoogled, wies ausgeht, das muss dann reichen.

In Band 2 machen wir uns auf die Reise in die Unterwelt, um Ra wiederzuerwecken. In Band 3 suchen wir einen Weg, den ebenfalls wiedererweckten Apophis zu bekämpfen. Am Ende wird Apophis verbannt, was wiederum alle anderen Götter auch zwingt, größeren Abstand zu den Menschen einzuhalten, aber trotzdem The Path of the Gods, den echten Weg alter ägyptischer Magie, nicht unmöglich macht. Man könnte jetzt also eigentlich in Frieden leben, gäbe es da nicht noch den entkommenen Geist eines mächtigen ägyptischen Zauberers, und Berichte über seltsame Aktivitäten in der Gegend von Long Island. Für die, die Percy Jackson nicht gelesen haben: da ist Camp Halfblood.

Es fehlt ihm noch immer der Charme der Percy Jackson-Reihe. Die mythologischen Details sind vage, und nur mit dem Altenheim für vergessene Götter und Neith, der Göttin der Jagd, gibt es sowas wie unterhaltsame Details. Ich bin kein Experte in ägyptischer Mythologie, aber ein wenig habe ich den Verdacht, dass die wichtigste Quelle das Ägyptische Totenbuch ist, denn die meisten Details finden sich in der Beschreibung der Unterwelt, und in der spielen dann auch gefühlte drei Viertel der Bücher. Das gibt dann naturgemäß nur begrenzt Neues her.
Bes und Bast sind Charaktere, die ich schon irgendwie mag, auch ein oder zwei andere Nebencharaktere sind mir sympatisch, aber auch hier fehlt es massiv an Details und Ausarbeitung. Von den anderen Göttern mal ganz zu schweigen, da kommt oft nur ein Aspekt zu Tragen und der ist Machthunger. Auf Dauer ein bisschen eintönig für mich. Carter ist als Charakter ganz okay, mit Sadie bin ich nie wirklich warm geworden... ganz aus war es dann in dem Moment, in dem sie sich beklagte, dass Jungs immer nur auf das Äußere eines Mädchens achten und sie danach beurteilen. Sagt das Mädel, dass sich bis zuletzt nicht entscheiden kann, ob sie Walt oder Anubis liebt, vor denen wir auch die ganze Zeit nur hören, wie gut sie doch aussehen. Danke. Walt hat immerhin ein paar andere Qualitäten, aber Anubis tut nichts, was genug zu seiner Charakterisierung beiträgt, um da Quältäten als Grund für Sadies Begeisterung anzuführen. Aber er sieht halt toll aus.
Naja, am Ende löst sich auch dieses Problem ebenso vorhersehbar wie magisch. Happy End.

Außerdem hat Mr. Riordan in dieser Reihe eine Angewohnheit perfektioniert, die ich schon in der Percy Jackson-Reihe nicht leiden konnte: Jemand bittet eine Gottheit um Hilfe. Besagte Gottheit taucht tatsächlich auf, warnt, dass nur kurz Zeit ist, und anstatt sich dann die wichtige Information anzuhören, vergeudet der Bittsteller die Zeit damit, sich mit besagter Gottheit zu streiten, so dass er am Ende natürlich nicht schlauer ist als vorher.
Einmal pro Buch kann ich damit leben, aber drei- oder viermal... werde ich zu alt für Jugenbücher?

Und ich hätte mir wirklich eine Erklärung dafür gewünscht, warum der senile Ra Zia als "Zebra" und Walt als "Wiesel" bezeichnet. Bei Wiesel hätte ich sogar noch eine Idee gehabt, aber Zebra... gibts die überhaupt in Ägypten?

Ich hoff mal einfach, dass der Crossover Band besser ist.