blauerfalke (
blauerfalke) wrote2015-05-17 09:20 pm
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The Art of Neil Gaiman
von Hayley Campbell
Retrospektive über Mr. Gaimans Werk bis 2014, als Hardcover mit über einem Kilo Gewicht. Ja, der Mann hat schon eine Menge gemacht. "A mountain of cool stuff", schon irgendwie wahr.
Es ist tatsächlich vor allem ein Buch über sein Werk und keine Biographie, auch wenn es ein paar Familienfotos aus seiner Kindheit enthält, und eine Handvoll biographischer Sätze. Die Namen seiner Eltern, Großeltern, Ehefrauen, Kinder, wo er aufgewachsen ist, wann er in die USA gezogen ist und wohin... aber das Meiste davon wird als Zusatzinformation mit bestimmten Artikeln, Comics, Geschichten oder Büchern verbunden. Alle anderen Fotos haben eine direkte Verbindung zu irgendeinem Werk, stammen aus einem irgendeinem Werk oder hängen mit Touren oder Preisverleihungen zusammen. Kein privates Fotoalbum.
Hayley Campbell ist die Tochter eines Freundes von Mr. Gaiman und kennt ihn, seit sie sechs Jahre alt ist. Sie beschreibt ihr erstes Treffen mit ihm, taucht aber ansonsten als Person im ganzen Buch nicht mehr auf bis zu einem Foto ganz hinten. Dazwischen tauchen sehr viele andere Personen auf, die mit Mr. Gaiman zusammengearbeitet haben oder sonst irgendwie wichtig für seine Arbeit waren, als Verleger, Lektor, Agent, Freund... es ist keine chronologische Retrospektive, sondern nach Themen sortiert, innerhalb derer dann chronologisch vorgegangen wird. Das macht es hin und wieder etwas verwirrend, aber das liegt wahrscheinlich vor allem an der Masse von Informationen und daran, dass ich weder viele bekannte Comicautoren und -zeichner noch viele Musiker zuordnen kann. Menschen mit mehr Vorbildung fällt das sicher leichter.
Der Stil ist unterhaltsam, wird nie langweilig, und enthält viele Zitate von Mr. Gaiman, mit denen die Fakten und Anekdoten weiter ergänzt und erläutert werden. Vieles wusste ich, einiges war mir neu, und ich habe mich keine Sekunde gelangweilt.
Abgesehen davon, dass für mich persönlich auch die Entstehung und Entwicklung von Ideen interessant ist, ebenso wie der Schreibvorgang an sich, ist das Buch auch noch eine Liebeserklärung an Geschichten. An Geschichten und ihre Erzähler - Geschichten zu erzählen ist ein Grundbedürfnis der Menschheit, und daran wird sich nie etwas ändern.
Die Financial Times hat Neil Gaiman mal gefragt, was auf seinem Wappen drauf wäre, wenn er eines hätte. Er hat geantwortet "a book rampant". Das fasst es eigentlich wirklich gut zusammen. Aber etwas Anderes erwartet man auch nicht von einem so guten Geschichtenerzähler.
Retrospektive über Mr. Gaimans Werk bis 2014, als Hardcover mit über einem Kilo Gewicht. Ja, der Mann hat schon eine Menge gemacht. "A mountain of cool stuff", schon irgendwie wahr.
Es ist tatsächlich vor allem ein Buch über sein Werk und keine Biographie, auch wenn es ein paar Familienfotos aus seiner Kindheit enthält, und eine Handvoll biographischer Sätze. Die Namen seiner Eltern, Großeltern, Ehefrauen, Kinder, wo er aufgewachsen ist, wann er in die USA gezogen ist und wohin... aber das Meiste davon wird als Zusatzinformation mit bestimmten Artikeln, Comics, Geschichten oder Büchern verbunden. Alle anderen Fotos haben eine direkte Verbindung zu irgendeinem Werk, stammen aus einem irgendeinem Werk oder hängen mit Touren oder Preisverleihungen zusammen. Kein privates Fotoalbum.
Hayley Campbell ist die Tochter eines Freundes von Mr. Gaiman und kennt ihn, seit sie sechs Jahre alt ist. Sie beschreibt ihr erstes Treffen mit ihm, taucht aber ansonsten als Person im ganzen Buch nicht mehr auf bis zu einem Foto ganz hinten. Dazwischen tauchen sehr viele andere Personen auf, die mit Mr. Gaiman zusammengearbeitet haben oder sonst irgendwie wichtig für seine Arbeit waren, als Verleger, Lektor, Agent, Freund... es ist keine chronologische Retrospektive, sondern nach Themen sortiert, innerhalb derer dann chronologisch vorgegangen wird. Das macht es hin und wieder etwas verwirrend, aber das liegt wahrscheinlich vor allem an der Masse von Informationen und daran, dass ich weder viele bekannte Comicautoren und -zeichner noch viele Musiker zuordnen kann. Menschen mit mehr Vorbildung fällt das sicher leichter.
Der Stil ist unterhaltsam, wird nie langweilig, und enthält viele Zitate von Mr. Gaiman, mit denen die Fakten und Anekdoten weiter ergänzt und erläutert werden. Vieles wusste ich, einiges war mir neu, und ich habe mich keine Sekunde gelangweilt.
Abgesehen davon, dass für mich persönlich auch die Entstehung und Entwicklung von Ideen interessant ist, ebenso wie der Schreibvorgang an sich, ist das Buch auch noch eine Liebeserklärung an Geschichten. An Geschichten und ihre Erzähler - Geschichten zu erzählen ist ein Grundbedürfnis der Menschheit, und daran wird sich nie etwas ändern.
Die Financial Times hat Neil Gaiman mal gefragt, was auf seinem Wappen drauf wäre, wenn er eines hätte. Er hat geantwortet "a book rampant". Das fasst es eigentlich wirklich gut zusammen. Aber etwas Anderes erwartet man auch nicht von einem so guten Geschichtenerzähler.