blauerfalke (
blauerfalke) wrote2012-12-11 10:58 pm
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Eine Stadt und ein Museum: Worms
Worms liegt in Rheinland-Pfalz und hat ca 80 000 Einwohner. Damit ist es kleiner als Düren. Ich hatte jetzt gedacht, Worms wäre größer als Düren... aber vielleicht liegt das daran, dass man stundenlang im Karré fahren muß, wenn man ihren P&R-Schildern folgt.
Eine Stadt, die mich an Düren erinnert, hat ein Problem, denn Düren ist so ziemlich die häßlichste Stadt in NRW. Es kann nichts dafür, dass niemand sich Mühe mit dem Wiederaufbau gemacht hat, aber trotzdem. Es ist eckig, betonig und beliebig. Wie Worms.
Was Worms Düren voraus hat, ist ein riesiger Dom, ein jüdischer Friedhof und die Nibelungensage. Zuerst zum Dom.
Auch der ist romanisch, aber sehr viel düsterer als der in Speyer. Darum wirkt er melancholischer und weniger erhaben. Auch hat er eine barocke Altaranlage, und auch wenn die von Balthasar Neumann ist und sehr beeindruckend, wirkt sie doch ein bißchen fehl am Platze. Oder bildet einen starken Kontrast zum Dom selbst, so kann man das natürlich auch sehen. Der Dom hat sehr schöne Glasfenster und bei gutem Wetter gibt das bestimmt richtig tolle Lichteffekte im Inneren. Den anzusehen lohnt sich auf jeden Fall.
Der jüdische Friedhof ist sehr beeindruckend mit seinen Gräbern aus vielen Jahrhunderten, von denen viele heute noch besucht und mit Steinen und Zetteln zum Gedenken belegt werden. Einige Grabsteine sind halb versunken, andere stehen groß und erhaben da und sind sogar auf hebräisch und deutsch beschriftet. Eine sehr schöne Anlage auch, und ich finde es gut, dass man sie tatsächlich betreten und ansehen kann. Auch wenn uns ein netter Herr an der Synagoge erzählte, dass Worms ein großes Problem mit Vandalismus hat.
Die Synagoge ist übrigens auch interessant, und sie haben auch eine Mikwe. Die ist gestaltet wie die in Speyer, nur kleiner und dunkler. Genau, wie ihr Dom kleiner und dunkler ist als der von Speyer. Ist aber trotzdem einen Besuch wert.
Kommen wir jetzt zur Nibelungensage. Abgesehen von Schauplätzen der Sage, diversen Springbrunnen und Denkmälern zum Thema und einer Menge über den Ort verteilter Plastikdrachen hat Worms auch das Nibelungenmuseum. Dabei handelt es sich um das wahrscheinlich einzige Museum in Deutschland, das kein einziges Exponat hat. Nichtmal eine mittelalterliche Handschrift der Sage oder so. Man bekommt einen Audioguide, den man sich anhört, und der über den Inhalt und die Geschichte der Nibelungensage erzählt. Dabei wurde der namenlose Autor als fiktiver Ich-Erzähler gewählt, ein an sich lobenswerter Kunstgriff, der aber ein wenig albern wird, wenn die Stimme davon redet, andere Autoren oder Fritz Lang im Jenseits getroffen und mit ihnen geredet zu haben. Im Grunde aber ist es gut gemacht und informativ.
Während man den Audioguide anhört, steigt man auf zwei verschiedene Türme (oder läßt es). In einem Turm gibt es auf jedem Treppenabsatz Ausschnitte aus dem Nibelungenfilm von Fritz Lang zu sehen, im anderen Turm von ganz oben einen tollen Blick auf den Dom. Anderen Sinn hat das Herumklettern aber nicht. Ich frage mich, warum man sich nicht einfach in einen Raum setzen und zuhören kann. Bewegung ist gesund?
Eine Stadt, die mich an Düren erinnert, hat ein Problem, denn Düren ist so ziemlich die häßlichste Stadt in NRW. Es kann nichts dafür, dass niemand sich Mühe mit dem Wiederaufbau gemacht hat, aber trotzdem. Es ist eckig, betonig und beliebig. Wie Worms.
Was Worms Düren voraus hat, ist ein riesiger Dom, ein jüdischer Friedhof und die Nibelungensage. Zuerst zum Dom.
Auch der ist romanisch, aber sehr viel düsterer als der in Speyer. Darum wirkt er melancholischer und weniger erhaben. Auch hat er eine barocke Altaranlage, und auch wenn die von Balthasar Neumann ist und sehr beeindruckend, wirkt sie doch ein bißchen fehl am Platze. Oder bildet einen starken Kontrast zum Dom selbst, so kann man das natürlich auch sehen. Der Dom hat sehr schöne Glasfenster und bei gutem Wetter gibt das bestimmt richtig tolle Lichteffekte im Inneren. Den anzusehen lohnt sich auf jeden Fall.
Der jüdische Friedhof ist sehr beeindruckend mit seinen Gräbern aus vielen Jahrhunderten, von denen viele heute noch besucht und mit Steinen und Zetteln zum Gedenken belegt werden. Einige Grabsteine sind halb versunken, andere stehen groß und erhaben da und sind sogar auf hebräisch und deutsch beschriftet. Eine sehr schöne Anlage auch, und ich finde es gut, dass man sie tatsächlich betreten und ansehen kann. Auch wenn uns ein netter Herr an der Synagoge erzählte, dass Worms ein großes Problem mit Vandalismus hat.
Die Synagoge ist übrigens auch interessant, und sie haben auch eine Mikwe. Die ist gestaltet wie die in Speyer, nur kleiner und dunkler. Genau, wie ihr Dom kleiner und dunkler ist als der von Speyer. Ist aber trotzdem einen Besuch wert.
Kommen wir jetzt zur Nibelungensage. Abgesehen von Schauplätzen der Sage, diversen Springbrunnen und Denkmälern zum Thema und einer Menge über den Ort verteilter Plastikdrachen hat Worms auch das Nibelungenmuseum. Dabei handelt es sich um das wahrscheinlich einzige Museum in Deutschland, das kein einziges Exponat hat. Nichtmal eine mittelalterliche Handschrift der Sage oder so. Man bekommt einen Audioguide, den man sich anhört, und der über den Inhalt und die Geschichte der Nibelungensage erzählt. Dabei wurde der namenlose Autor als fiktiver Ich-Erzähler gewählt, ein an sich lobenswerter Kunstgriff, der aber ein wenig albern wird, wenn die Stimme davon redet, andere Autoren oder Fritz Lang im Jenseits getroffen und mit ihnen geredet zu haben. Im Grunde aber ist es gut gemacht und informativ.
Während man den Audioguide anhört, steigt man auf zwei verschiedene Türme (oder läßt es). In einem Turm gibt es auf jedem Treppenabsatz Ausschnitte aus dem Nibelungenfilm von Fritz Lang zu sehen, im anderen Turm von ganz oben einen tollen Blick auf den Dom. Anderen Sinn hat das Herumklettern aber nicht. Ich frage mich, warum man sich nicht einfach in einen Raum setzen und zuhören kann. Bewegung ist gesund?