blauerfalke (
blauerfalke) wrote2019-03-09 03:55 pm
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Llwybr Arfordir Cymru
Wenn ich in Wales an der Küste bin, gehe ich immer gerne ein Stück auf dem Coast Path. Der ist meistens ganz gut ausgeschildert, und auch wenn nicht, macht es nichts, denn wie der Name schon sagt, geht man an der Küste lang, und hat damit das Meer als Richtungsgeber. So bin ich schon gut von Borth nach Aberystwyth gekommen und von Penmon nach Beaumaris.
Diesmal hatte ich die Stecke von Pwllheli nach Criccieth im Auge, aber die hat sich mit fast 18 km als doch recht lang herausgestellt. Also habe ich mich für Criccieth nach Porthmadog entschieden. Das sind in etwa 10 km, das ist gut zu schaffen. Das einzig Unpraktisch daran ist, dass ich dann auch genau diese Richtung laufen muss, und dann mit dem Bus zurückfahren. Eigentlich fahren ich ja lieber an den Ausgangspunkt und laufe zurück… aber gut, es fahren ja alle halbe Stunde Busse. Und Porthmadog hat Infrastruktur wie Läden und Restaurants.
Warum ich nicht von Porthmadog nach Criccieth laufen konnte? Weil der Wind hier an der Südküste der Llyn Peninsula immer von Westen kommt. Und bei der Stärke dieses Windes möchte ich ihm nicht entgegen laufen. Das hat sich als sehr gute Überlegung herausgestellt. Die paar Male, die ich gegen den Wind müsste, waren echt anstrengend. Vor allem auf Sand.
Als ich losging, schien die Sonne. Der Weg führt von Criccieth aus an der Bahnlinie entlang durch zerklüftetes heide- und ginsterbewachsenes Felsland. Er führt auch zweimal über diese Bahnlinie, mit den hier typischen Toren und den „Vorsicht: Züge“-Schildern. Hinter dem zweiten Bahnübergang zeigt das Coast Path-Schild schräg über eine Wiese… ich laufe also mal grob in die angezeigte Richtung und finde am Ende der Wiese den Weg tatsächlich wieder. Leider hat es inzwischen zu schütten begonnen, und weil der Wind wie erwähnt von hinten kommt, bin ich nach 10 Minuten von hinten klatschnass, aber von vorne halbwegs trocken. Und ich meine, wirklich nass. Jacke und Jeans vollkommen durchtränkt, so dass das Wasser bis auf den Boden läuft.
Zum Glück hört es auch umgehend wieder auf zu regnen und die Sonne kommt wieder raus. Zum einen, weil es keine Chance gibt, die Strecke abzubrechen, zum anderen, weil der Weg jetzt nach Craig Du, dem Hügel, den ich gerade umrundet habe, auf den Strand führt. Ja, es gibt Strand. Ja, es gibt Dünen. Und ja, es gibt Wind. Der zum Glück noch immer von hinten kommt und mich vorwärts schiebt.
Ich bin kein großer Freund von Strand und Dünen, aber im Sonnenschein kurz nach Flut, mit vom Wind hochgepeitschten Wellen und Snowdonia dahinter sieht es schon toll aus.
Und hier verliere ich den Coast Path. Ich habe mich nicht gewundert, dass er mich auf den Strand schickt und dann alleine lässt, das war auf Ynys Mon auch so, aber da tauchte immer wieder ein Schild auf, wenn man gezwungen war, den Strand zu verlassen. Hier nicht.
Eine Flussmündung zwingt mich, landeinwärts zu gehen, ich lande in einem Caravan Park und schließlich auf der Durchgangsstraße von Morfa Bychan, einem kleinen Ort neben besagtem Caravan Park. Ich folge ihr in Richtung Osten – immerhin stimmt damit die generelle Richtung, und lasse mich dann verleiten, einem Footpath-Schild einen Hügel hinauf zu folgen, das die gleiche Farbgebung zeigt wie der Coast Path. Vielleicht ist es tatsächlich der Coast Path… ich werde es nie erfahren. Anfangs ist der Weg deutlich zu sehen, durch den Regen der letzten Tage ist er matschig und Wasser läuft ihn hinunter, aber das ist dann halt nicht zu ändern Es geht immer weiter hügelan, und dann wendet sich der Weg in die falsche Richtung und verschwindet.
Ich erklettere erstmal eine nahegelegene Kuppe, komme zu dem Schluss, dass der Caravan Park unterhalb tatsächlich größer ist als Morfa Bychan, dass ich den schlammigen Weg auf keinen Fall wieder runtergehen kann, und dass es in Sichtweite sowas wie einen Feldweg gibt. Also schlage ich mich auf von Schafen geschaffenen Pfaden durch Ginstergebüsch bis dahin durch, stelle fest, dass da auch wieder der Pfeil ist, und folge dem Feldweg über zwei Stiles zurück zur Straße. Der Wegweiser zeigt auf der gegenüberliegenden Seite der Straße in einen Pfad in den Wald, aber ich habe jetzt die Nase voll. Ich laufe den Rest nach Porthmadog auf dem Bürgersteig neben der Straße lang. Viel mehr als 2 km sind es ja nicht mehr.
Fazit: Es mag sein, dass der Abschnitt des Coast Path zwischen Criccieth und Porthmadog zu den schönsten in Gwynedd gehört. Wenn man ihn findet. Ich weiß, dass Briten immer total begeistert von Sanddünen sind. Ich bin eigentlich immer grob in die richtige Richtung unterwegs gewesen, und die Straße war nicht stark befahren und der Bürgersteig breit. Trotzdem ist es das erste Mal, dass ich den Coast Path einfach nicht wiedergefunden habe. Wie gesagt, die Pfeile hatten die richtige Farbe, aber das Emblem war nicht drauf. Alles sehr seltsam.
Keine Ahnung, wie viele Kilometer es am Ende waren. Gedauert hat es gut zweieinhalb Stunden. Und wäre ich nicht nach vierzig Minuten so durchnässt gewesen, hätte es auch noch mehr Spaß gemacht.
Diesmal hatte ich die Stecke von Pwllheli nach Criccieth im Auge, aber die hat sich mit fast 18 km als doch recht lang herausgestellt. Also habe ich mich für Criccieth nach Porthmadog entschieden. Das sind in etwa 10 km, das ist gut zu schaffen. Das einzig Unpraktisch daran ist, dass ich dann auch genau diese Richtung laufen muss, und dann mit dem Bus zurückfahren. Eigentlich fahren ich ja lieber an den Ausgangspunkt und laufe zurück… aber gut, es fahren ja alle halbe Stunde Busse. Und Porthmadog hat Infrastruktur wie Läden und Restaurants.
Warum ich nicht von Porthmadog nach Criccieth laufen konnte? Weil der Wind hier an der Südküste der Llyn Peninsula immer von Westen kommt. Und bei der Stärke dieses Windes möchte ich ihm nicht entgegen laufen. Das hat sich als sehr gute Überlegung herausgestellt. Die paar Male, die ich gegen den Wind müsste, waren echt anstrengend. Vor allem auf Sand.
Als ich losging, schien die Sonne. Der Weg führt von Criccieth aus an der Bahnlinie entlang durch zerklüftetes heide- und ginsterbewachsenes Felsland. Er führt auch zweimal über diese Bahnlinie, mit den hier typischen Toren und den „Vorsicht: Züge“-Schildern. Hinter dem zweiten Bahnübergang zeigt das Coast Path-Schild schräg über eine Wiese… ich laufe also mal grob in die angezeigte Richtung und finde am Ende der Wiese den Weg tatsächlich wieder. Leider hat es inzwischen zu schütten begonnen, und weil der Wind wie erwähnt von hinten kommt, bin ich nach 10 Minuten von hinten klatschnass, aber von vorne halbwegs trocken. Und ich meine, wirklich nass. Jacke und Jeans vollkommen durchtränkt, so dass das Wasser bis auf den Boden läuft.
Zum Glück hört es auch umgehend wieder auf zu regnen und die Sonne kommt wieder raus. Zum einen, weil es keine Chance gibt, die Strecke abzubrechen, zum anderen, weil der Weg jetzt nach Craig Du, dem Hügel, den ich gerade umrundet habe, auf den Strand führt. Ja, es gibt Strand. Ja, es gibt Dünen. Und ja, es gibt Wind. Der zum Glück noch immer von hinten kommt und mich vorwärts schiebt.
Ich bin kein großer Freund von Strand und Dünen, aber im Sonnenschein kurz nach Flut, mit vom Wind hochgepeitschten Wellen und Snowdonia dahinter sieht es schon toll aus.
Und hier verliere ich den Coast Path. Ich habe mich nicht gewundert, dass er mich auf den Strand schickt und dann alleine lässt, das war auf Ynys Mon auch so, aber da tauchte immer wieder ein Schild auf, wenn man gezwungen war, den Strand zu verlassen. Hier nicht.
Eine Flussmündung zwingt mich, landeinwärts zu gehen, ich lande in einem Caravan Park und schließlich auf der Durchgangsstraße von Morfa Bychan, einem kleinen Ort neben besagtem Caravan Park. Ich folge ihr in Richtung Osten – immerhin stimmt damit die generelle Richtung, und lasse mich dann verleiten, einem Footpath-Schild einen Hügel hinauf zu folgen, das die gleiche Farbgebung zeigt wie der Coast Path. Vielleicht ist es tatsächlich der Coast Path… ich werde es nie erfahren. Anfangs ist der Weg deutlich zu sehen, durch den Regen der letzten Tage ist er matschig und Wasser läuft ihn hinunter, aber das ist dann halt nicht zu ändern Es geht immer weiter hügelan, und dann wendet sich der Weg in die falsche Richtung und verschwindet.
Ich erklettere erstmal eine nahegelegene Kuppe, komme zu dem Schluss, dass der Caravan Park unterhalb tatsächlich größer ist als Morfa Bychan, dass ich den schlammigen Weg auf keinen Fall wieder runtergehen kann, und dass es in Sichtweite sowas wie einen Feldweg gibt. Also schlage ich mich auf von Schafen geschaffenen Pfaden durch Ginstergebüsch bis dahin durch, stelle fest, dass da auch wieder der Pfeil ist, und folge dem Feldweg über zwei Stiles zurück zur Straße. Der Wegweiser zeigt auf der gegenüberliegenden Seite der Straße in einen Pfad in den Wald, aber ich habe jetzt die Nase voll. Ich laufe den Rest nach Porthmadog auf dem Bürgersteig neben der Straße lang. Viel mehr als 2 km sind es ja nicht mehr.
Fazit: Es mag sein, dass der Abschnitt des Coast Path zwischen Criccieth und Porthmadog zu den schönsten in Gwynedd gehört. Wenn man ihn findet. Ich weiß, dass Briten immer total begeistert von Sanddünen sind. Ich bin eigentlich immer grob in die richtige Richtung unterwegs gewesen, und die Straße war nicht stark befahren und der Bürgersteig breit. Trotzdem ist es das erste Mal, dass ich den Coast Path einfach nicht wiedergefunden habe. Wie gesagt, die Pfeile hatten die richtige Farbe, aber das Emblem war nicht drauf. Alles sehr seltsam.
Keine Ahnung, wie viele Kilometer es am Ende waren. Gedauert hat es gut zweieinhalb Stunden. Und wäre ich nicht nach vierzig Minuten so durchnässt gewesen, hätte es auch noch mehr Spaß gemacht.
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