blauerfalke: (erzählen)
[personal profile] blauerfalke
Hänsel und Gretel werden von ihrem Vater abends in den Wald gebracht und sollen dort warten. Am nächsten Morgen sind sie nicht nur noch immer alleine, sondern auch dreckig und voller Schrammen (Was haben sie gemacht statt zu schlafen?). Sie ziehen los, finden ein Knusperhaus, das vor allem aus Bonbons zu bestehen scheint und werden von der dort wohnenden Hexe eingefangen. Sie verbrennen die Hexe und kehren in die Zivilisation zurück.


Zeitsprung. Hänsel und Gretel, jetzt erwachsen, verdienen ihren Lebensunterhalt damit, Hexen zu jagen. Über 600 schon. Dieser Job führt sie jetzt in eine Stadt, wo der örtliche Sheriff grade eine Hexe verbrennen will. Hänsel stellt fest, dass die Hexe keine Hexe ist, sie wird freigelassen und unsere Helden machen sich auf die Suche nach eben der Hexe, die in der Gegend Kinder entführt.

Von der Aufmachung her ist es eine Kreuzung aus "van Helsing" und "Brothers Grimm". Von "van Helsing" die coolen Waffen und die stylische Lederkleidung von Hänsel und Gretel, von "Brothers Grimm" die Splattereffekte und die Begeisterung für exzessives Verwenden von Insekten, Maden und anderem Getier. Von der Handlung her ist es vorhersehbar. Die böse Überhexe, die Nicht-Hexe, die dann doch eine Hexe ist, die Erklärung, warum der Vater die Geschwister damals im Wald vergessen zu haben scheint, der brutale Sheriff und der wohlmeindende Bürgermeister, selbst der enthusiastische Fan mit seiner Zeitungsausschnittsammlung... nur der Troll ist sowas wie überraschend. Vor allem, dass er sprechen kann und einen Namen hat.

Die Hauptpersonen verhalten sich alle in etwa genauso dämlich, also gleicht sich das wohl wieder aus. Außerdem haben sie Hänsel eine seltsame Erkrankung angehängt, die damit zusammenhängt, dass er bei der Hexe im Knusperhaus so viel Süßes essen musste. Es soll also wahrscheinlich sowas wie Diabetes sein, aber was sie da in der Argumentation und Darstellung alles falsch gemacht haben, läßt sich kaum aufzählen, ohne Stunden zu brauchen. Abgesehen von den Symptomen, die nach der Uhr auftreten und dem superschnellen Tempo, in dem seine Spritzen wirken, haut er sich besagte Spritzen kurz oberhalb des Knies in den Oberschenkel. Was auch immer er spritzt, das ist eine sehr schmerzhafte und denkbar ungeeignete Stelle dafür. Erstrecht bei so langen Nadeln.
Aber eigentlich hat Hänsel das natürlich nur, damit es im denkbar ungünstigsten Moment auftreten und ihn außer Gefecht setzen kann. Auch vorhersehbar. Allenfalls ist es vielleicht noch moralisch gedacht, um die Gefahren eines übermäßigen Süßigkeitenkonsums anzuprangern.

Ansonsten verbringen unsere Helden den Film vor allem damit, sich mit diversen Hexen und Sheriff-Schergen zu prügeln oder herumzuballern. Immerhin sehen sowohl Gemma Atherton (Gretel) als auch Jeremy Renner (Hänsel) gut dabei aus. Er kriegt eine Pseudo-Affäre mit der (Nicht)Hexe, sie wird beinahe vergewaltigt und freundet sich mit dem Troll an. Die Überhexe wird von Famke Janssen gespielt, die genauso aussieht wie als Dark Phoenix in X-Men, zumindest in ihrer schönen Hexen-Inkarnation. Das ist auch amüsant.

Es ist die Sorte Film, die man nur mit ganz bestimmten Leuten gucken kann. Aber dann ist er sehr lustig.

Ach ja, das ganze spielt übrigens in Augsburg, wenn ich das richtig verstanden habe. Ist bei der englischen Tonspur ja nicht wirklich einfach.
This account has disabled anonymous posting.
If you don't have an account you can create one now.
HTML doesn't work in the subject.
More info about formatting

Profile

blauerfalke: (Default)
blauerfalke

June 2025

S M T W T F S
1234567
891011121314
15161718 192021
222324 25262728
2930     

Most Popular Tags

Style Credit

Expand Cut Tags

No cut tags
Page generated Jul. 4th, 2025 11:52 am
Powered by Dreamwidth Studios