CD der Gruppe Schandmaul
Schandmaul ist eine Mittelalter-Folk-Rock-Band. Das heißt, sie machen Rockmusik im mittelalterlichen Gewand, und benutzen dabei auch Instrumente, die in der Rockmusik sonst nicht so vorkommen, wie Drehleier, Dudelsack und Flöten.
Außerdem singen sie auf Deutsch.
Die CD enthält insgesamt 12 Songs, davon drei, die sie als "Artus-Trilogie" bezeichnen, und einen, der instrumental ist und "Chevaliers (Die Ritter)" heißt. Die drei Artus-Lieder heißen "Die Tafelrunde", "Der Gral" und "Die Insel - Ynys Yr Afallon". Ich honoriere ja immer jeden Bezug zur walisischen Sprache, aber darauf komme ich gleich nochmal zurück.
Die anderen Lieder beschäftigen sich mit Meisterdieben, Krieg, Frieden, Seefahrt - gleich zweimal mit "Der Kapitän" und "Der weisse Wal" - oder sogar mit Märchenthemen wie "Der Froschkönig". Die Texte sind clever, gut durchdacht und auch stilistisch gut geschrieben. Musikalisch gibt es mir eher weniger, ich muss sogar gestehen, ich finde es ein wenig eintönig, aber das Problem habe ich häufig bei Rockmusik, also wird das wohl eher an mir liegen als an der Band.
Zusätzlich gibt es noch eine Bonus-CD, auf der die Artus-Trilogie im orchestalen Gewand drauf ist. Das klingt episch und nach Filmmusik und hat mir gut gefallen. Auch wenn zugeben muss, die Melodien der Lieder nicht wiedererkannt zu haben. Vielleicht liegt es daran, dass auf der Bonus-CD niemand singt und ich mich doch sehr stark mit dem Text beschäftigt habe beim Hören der CD. Einfach nur so Musik hören ist auch nicht so mein Ding, da habe ich mich gefreut, dass es ein Booklet gibt, wo man die ganze Zeit mitlesen kann. Wegen der Konzentration, weil mir das hilft, nicht, weil so undeutlich gesungen wird! Es wird nicht undeutlich gesungen!
Gesondert möchte ich jetzt noch das Lied "Die Tafelrunde" erwähnen, weil das natürlich thematisch für mich das interessanteste ist. Stilistisch bleibt es beim Rest, lässt sich gut hören und passt gut in die CD. Textlich geht es erst einmal um das Übliche, die Ideale der Tafelrunde, den Treueschwur, das Gesetz... was man da so erwartet und was ich da auch immer gerne höre. Das Ganze ist in "wir"-Form, das mag ich auch. Das macht es unmittelbarer und hat weniger Distanz. Credo der Mitglieder der Tafelrunde.
Dann kommt im Refrain die Zeile "Dein Reich, es währe ewig, mein Bruder, Hauptmann, König!" - ich hatte natürlich sofort den Herr der Ringe-Bezug (sicher auch, weil ich Mittelalter-Folk-Rock im Rahmen der RingCon damals kennengelernt habe). Okay, passt nicht so ganz, aber es ist ein starker Satz, und wenn was funktioniert, kann man es ruhig übernehmen.
Dann werden Gawain, Lancelot und Galahad einzeln erwähnt, inklusive ein oder zwei Charakteristika pro Charakter. Hat mir auch gut gefallen, passte zu den Charakteren und zeugte sogar davon, dass sich jemand ein bisschen besser als nur oberflächlich auskennt. Auch die Auswahl war okay, dass Gawain dabei ist, fand ich schon eine angenehme Überraschung, denn meistens hört es ja bei bei Lancelot und Galahad schon auf. Oder es folgen vielleicht noch Tristan und Parzival.
Also, auch sehr schön.
Und dann kommen die letzten beiden Zeilen, die ich hier gerne zitieren möchte:
"und auch ich war Teil der Runde, nannten mich den langen Keie,
ritt an meines Bruders Seite, kämpfte für ihn, schwor ihn Treue".
1. Keie. Sie haben sich an Keie erinnert, ihn reingenommen und positiv dargestellt!
2. "der lange Keie" - das kommt von Cei Hir aus der walisischen Tradition. Wie gesagt, das honoriere ich immer.
3. Und jetzt bekommt auch "mein Bruder, mein Hauptmann, mein König" eine völlig andere Bedeutung.
Well played, Schandmaul, well played.
Schandmaul ist eine Mittelalter-Folk-Rock-Band. Das heißt, sie machen Rockmusik im mittelalterlichen Gewand, und benutzen dabei auch Instrumente, die in der Rockmusik sonst nicht so vorkommen, wie Drehleier, Dudelsack und Flöten.
Außerdem singen sie auf Deutsch.
Die CD enthält insgesamt 12 Songs, davon drei, die sie als "Artus-Trilogie" bezeichnen, und einen, der instrumental ist und "Chevaliers (Die Ritter)" heißt. Die drei Artus-Lieder heißen "Die Tafelrunde", "Der Gral" und "Die Insel - Ynys Yr Afallon". Ich honoriere ja immer jeden Bezug zur walisischen Sprache, aber darauf komme ich gleich nochmal zurück.
Die anderen Lieder beschäftigen sich mit Meisterdieben, Krieg, Frieden, Seefahrt - gleich zweimal mit "Der Kapitän" und "Der weisse Wal" - oder sogar mit Märchenthemen wie "Der Froschkönig". Die Texte sind clever, gut durchdacht und auch stilistisch gut geschrieben. Musikalisch gibt es mir eher weniger, ich muss sogar gestehen, ich finde es ein wenig eintönig, aber das Problem habe ich häufig bei Rockmusik, also wird das wohl eher an mir liegen als an der Band.
Zusätzlich gibt es noch eine Bonus-CD, auf der die Artus-Trilogie im orchestalen Gewand drauf ist. Das klingt episch und nach Filmmusik und hat mir gut gefallen. Auch wenn zugeben muss, die Melodien der Lieder nicht wiedererkannt zu haben. Vielleicht liegt es daran, dass auf der Bonus-CD niemand singt und ich mich doch sehr stark mit dem Text beschäftigt habe beim Hören der CD. Einfach nur so Musik hören ist auch nicht so mein Ding, da habe ich mich gefreut, dass es ein Booklet gibt, wo man die ganze Zeit mitlesen kann. Wegen der Konzentration, weil mir das hilft, nicht, weil so undeutlich gesungen wird! Es wird nicht undeutlich gesungen!
Gesondert möchte ich jetzt noch das Lied "Die Tafelrunde" erwähnen, weil das natürlich thematisch für mich das interessanteste ist. Stilistisch bleibt es beim Rest, lässt sich gut hören und passt gut in die CD. Textlich geht es erst einmal um das Übliche, die Ideale der Tafelrunde, den Treueschwur, das Gesetz... was man da so erwartet und was ich da auch immer gerne höre. Das Ganze ist in "wir"-Form, das mag ich auch. Das macht es unmittelbarer und hat weniger Distanz. Credo der Mitglieder der Tafelrunde.
Dann kommt im Refrain die Zeile "Dein Reich, es währe ewig, mein Bruder, Hauptmann, König!" - ich hatte natürlich sofort den Herr der Ringe-Bezug (sicher auch, weil ich Mittelalter-Folk-Rock im Rahmen der RingCon damals kennengelernt habe). Okay, passt nicht so ganz, aber es ist ein starker Satz, und wenn was funktioniert, kann man es ruhig übernehmen.
Dann werden Gawain, Lancelot und Galahad einzeln erwähnt, inklusive ein oder zwei Charakteristika pro Charakter. Hat mir auch gut gefallen, passte zu den Charakteren und zeugte sogar davon, dass sich jemand ein bisschen besser als nur oberflächlich auskennt. Auch die Auswahl war okay, dass Gawain dabei ist, fand ich schon eine angenehme Überraschung, denn meistens hört es ja bei bei Lancelot und Galahad schon auf. Oder es folgen vielleicht noch Tristan und Parzival.
Also, auch sehr schön.
Und dann kommen die letzten beiden Zeilen, die ich hier gerne zitieren möchte:
"und auch ich war Teil der Runde, nannten mich den langen Keie,
ritt an meines Bruders Seite, kämpfte für ihn, schwor ihn Treue".
1. Keie. Sie haben sich an Keie erinnert, ihn reingenommen und positiv dargestellt!
2. "der lange Keie" - das kommt von Cei Hir aus der walisischen Tradition. Wie gesagt, das honoriere ich immer.
3. Und jetzt bekommt auch "mein Bruder, mein Hauptmann, mein König" eine völlig andere Bedeutung.
Well played, Schandmaul, well played.