School of Rock - The Musical
Feb. 19th, 2016 11:30 pm![[personal profile]](https://www.dreamwidth.org/img/silk/identity/user.png)
Original Broadway Cast Recording
Die Show basiert auf dem gleichnamigen Film, den ich natürlich nicht gesehen habe. Wenn ich es richtig verstanden habe, geht es dabei um einen Möchte-Gern-Rockstar, der als Aushilfslehrer an einer Elite-Schule landet, dort mit seinen Schülern eine Band gründet und mit der dann das Battle of the Bands gewinnt. Der Film-Soundtrack führt eine Liste von 17 Songs, die Cast Aufnahme hat 20 Songs (keine Ahnung, ob das Stück auch noch andere hat, die schon im Film waren, aber nicht auf der Aufnahme sind). Und 14 von diesen 20 sind von Andrew Lloyd Webber (wenn ich das richtig verstanden habe, vielleicht sind auch mehr oder weniger oder überhaupt... und wo die anderen herkommen, weiß ich auch nicht).
Ich hatte mitbekommen, dass sie aus "School of Rock" ein Musical machen, aber nicht, dass Andrew Lloyd Webber daran beteiligt ist. Um ehrlich zu sein, das wäre in etwa der Komponist gewesen, den ich am wenigsten dran erwartet hätte. Auch wenn er mit "Jesus Christ Superstar" schonmal ein Rock-Musical geschrieben hat, so ist die Gesamtheit seines Werkes doch eher Showtunes oder klassisch, und gerade seine letzten Werke - sieht man vielleicht mal von "Love Never Dies - Phantom 2" ab - sind doch eher obskurer Natur. Da hatte ich nicht erwartet, dass er ein Hollywood Screen-To-Stage schreibt.
Aber gut. Wie der Mann ja mal gesagt hat, er hat genug Geld verdient, jetzt kann er schreiben, was er will und was ihm Spaß macht.
Und Spaß macht auf die Ausnahme. Wir reden hier vom Broadway, also sind Orchester und Stimmen über jeden Zweifel erhaben. Dewey, unser Held, powert jede Rocknummer mit Begeisterung und Elan, und dabei erstaunlich klarer Diktion. Sein Gegenpart - und Love Interest? - die Rektorin der Schule, singt sich ebenso mühelos durch ihre Powerballade und die Koloraturen der Königin der Nacht (die wahrscheinlich nicht der Originalhöhe entsprechen, aber das macht ja nichts), und die gesamte Kinderriege klingt ebenso makellos. Damit ist schon klar, dass das Stück es nie nach Deutschland schaffen wird, denn hier gibt es keine Kinder, die das singen können, geschweige denn gleichzeitig spielen und tanzen, und nicht zu vergessen in einigen Rollen auch noch Instrumente spielen (oder das zumindest glaubhaft vorgeben).
Die Musik besticht vor allem mit ihren Rocksongs - "You're in the Band" oder "Stick it to the Man" - die Kraft und Tempo haben und glaubhaft klingen. Dazwischen gibt es musicaltypische Füllsongs wie "Here at Horace Green" (wir erklären die Ziele und die Methoden der Eliteschule) oder "Faculty Quadrille" (das Kollegium sinniert über den seltsamen Aushilfskollegen), und Songs für die Handlung - Dewey träumt vom Rockstar-Dasein, die Rektorin von ihrer wilden Jugend, die Kinder klagen darüber, dass ihre Eltern ihnen nie zuhören... Interessant dabei "Give up your Dreams", eine weitere Powerballade für eine weibliche Stimme. Man hört selten einen solchen Song, der darum geht, dass man seine Träume aufgeben soll. Sonst geht's ja eher darum, ihnen zu folgen. Musikalisch wäre das dem Song auch durchaus angemessen, aber es geht ums Gegenteil. Netter Kunstgriff.
Ein Instrumentalstück fiel mir sofort auf, und ehrlicherweise steht es auf der Songliste auch als "Variation Nr. 7" - "Variations" ist ein Musikzyklus, den Andrew Lloyd Webber für seinen Bruder Julian geschrieben hat, einen bekannten Cellisten. In dieser Version gibt es kein Cello zu hören, aber es ist dennoch recht unverkennbar - ich mag "Variations" und es hat Kraft und Tempo, darum passt es gut in die Show. Und es verbietet einem ja niemand, bei sich selbst abzuschreiben.
Ich sollte die "Variations"-CD mal wieder hören...
Die andere Melodie, die mir sofort auffiel, stammt aus "If only you would listen" und ich habe einen halben Nachmittag gebraucht, um sie zuzuordnen - weil ich auf der vollkommen falschen Fährte war. Wie gesagt, es verbietet einem niemand, bei sich selbst abzuschreiben, und es gibt in vielen Lloyd Webber-Shows Sequenzen, bei denen man "das ist aus..." denken kann, also habe ich da im Balladen-Repertoire gesucht. War falsch. Die Melodie erinnert an "Someone else's Story" aus "Chess", und das ist nicht von Andrew Lloyd Webber, sondern von den Herren von ABBA. Lustigerweise bildet die Melodie bei beiden Songs die Titelzeile. Sowohl "Someone else's Story" als auch "Only you would listen".
Kleine Gedanken am Rande.
Doch, man kann es gut hören. Es ist sogar so voller Begeisterung, dass ich mir die Show glatt mal ansehen würde, wenn ich wo bin, wo sie spielt. Und das, wo mich Shows, in denen Horden von Kindern mitspielen, normalerweise eher nicht reizen.
Die Show basiert auf dem gleichnamigen Film, den ich natürlich nicht gesehen habe. Wenn ich es richtig verstanden habe, geht es dabei um einen Möchte-Gern-Rockstar, der als Aushilfslehrer an einer Elite-Schule landet, dort mit seinen Schülern eine Band gründet und mit der dann das Battle of the Bands gewinnt. Der Film-Soundtrack führt eine Liste von 17 Songs, die Cast Aufnahme hat 20 Songs (keine Ahnung, ob das Stück auch noch andere hat, die schon im Film waren, aber nicht auf der Aufnahme sind). Und 14 von diesen 20 sind von Andrew Lloyd Webber (wenn ich das richtig verstanden habe, vielleicht sind auch mehr oder weniger oder überhaupt... und wo die anderen herkommen, weiß ich auch nicht).
Ich hatte mitbekommen, dass sie aus "School of Rock" ein Musical machen, aber nicht, dass Andrew Lloyd Webber daran beteiligt ist. Um ehrlich zu sein, das wäre in etwa der Komponist gewesen, den ich am wenigsten dran erwartet hätte. Auch wenn er mit "Jesus Christ Superstar" schonmal ein Rock-Musical geschrieben hat, so ist die Gesamtheit seines Werkes doch eher Showtunes oder klassisch, und gerade seine letzten Werke - sieht man vielleicht mal von "Love Never Dies - Phantom 2" ab - sind doch eher obskurer Natur. Da hatte ich nicht erwartet, dass er ein Hollywood Screen-To-Stage schreibt.
Aber gut. Wie der Mann ja mal gesagt hat, er hat genug Geld verdient, jetzt kann er schreiben, was er will und was ihm Spaß macht.
Und Spaß macht auf die Ausnahme. Wir reden hier vom Broadway, also sind Orchester und Stimmen über jeden Zweifel erhaben. Dewey, unser Held, powert jede Rocknummer mit Begeisterung und Elan, und dabei erstaunlich klarer Diktion. Sein Gegenpart - und Love Interest? - die Rektorin der Schule, singt sich ebenso mühelos durch ihre Powerballade und die Koloraturen der Königin der Nacht (die wahrscheinlich nicht der Originalhöhe entsprechen, aber das macht ja nichts), und die gesamte Kinderriege klingt ebenso makellos. Damit ist schon klar, dass das Stück es nie nach Deutschland schaffen wird, denn hier gibt es keine Kinder, die das singen können, geschweige denn gleichzeitig spielen und tanzen, und nicht zu vergessen in einigen Rollen auch noch Instrumente spielen (oder das zumindest glaubhaft vorgeben).
Die Musik besticht vor allem mit ihren Rocksongs - "You're in the Band" oder "Stick it to the Man" - die Kraft und Tempo haben und glaubhaft klingen. Dazwischen gibt es musicaltypische Füllsongs wie "Here at Horace Green" (wir erklären die Ziele und die Methoden der Eliteschule) oder "Faculty Quadrille" (das Kollegium sinniert über den seltsamen Aushilfskollegen), und Songs für die Handlung - Dewey träumt vom Rockstar-Dasein, die Rektorin von ihrer wilden Jugend, die Kinder klagen darüber, dass ihre Eltern ihnen nie zuhören... Interessant dabei "Give up your Dreams", eine weitere Powerballade für eine weibliche Stimme. Man hört selten einen solchen Song, der darum geht, dass man seine Träume aufgeben soll. Sonst geht's ja eher darum, ihnen zu folgen. Musikalisch wäre das dem Song auch durchaus angemessen, aber es geht ums Gegenteil. Netter Kunstgriff.
Ein Instrumentalstück fiel mir sofort auf, und ehrlicherweise steht es auf der Songliste auch als "Variation Nr. 7" - "Variations" ist ein Musikzyklus, den Andrew Lloyd Webber für seinen Bruder Julian geschrieben hat, einen bekannten Cellisten. In dieser Version gibt es kein Cello zu hören, aber es ist dennoch recht unverkennbar - ich mag "Variations" und es hat Kraft und Tempo, darum passt es gut in die Show. Und es verbietet einem ja niemand, bei sich selbst abzuschreiben.
Ich sollte die "Variations"-CD mal wieder hören...
Die andere Melodie, die mir sofort auffiel, stammt aus "If only you would listen" und ich habe einen halben Nachmittag gebraucht, um sie zuzuordnen - weil ich auf der vollkommen falschen Fährte war. Wie gesagt, es verbietet einem niemand, bei sich selbst abzuschreiben, und es gibt in vielen Lloyd Webber-Shows Sequenzen, bei denen man "das ist aus..." denken kann, also habe ich da im Balladen-Repertoire gesucht. War falsch. Die Melodie erinnert an "Someone else's Story" aus "Chess", und das ist nicht von Andrew Lloyd Webber, sondern von den Herren von ABBA. Lustigerweise bildet die Melodie bei beiden Songs die Titelzeile. Sowohl "Someone else's Story" als auch "Only you would listen".
Kleine Gedanken am Rande.
Doch, man kann es gut hören. Es ist sogar so voller Begeisterung, dass ich mir die Show glatt mal ansehen würde, wenn ich wo bin, wo sie spielt. Und das, wo mich Shows, in denen Horden von Kindern mitspielen, normalerweise eher nicht reizen.