von Stefan Wolf (höchstwahrscheinlich tatsächlich noch von ihm selbst)
Ich sage immer, es gibt Leute, die früher "TKKG" gelesen haben, und es gibt Leute, die früher "Die drei ???" gelesen haben. Jede Gruppe kann mit der Reihe der anderen nur sehr wenig anfangen, und die Leute, die beides gleichermaßen gelesen haben und gut finden, sind selten. Wenn man sammelt, muß man sich ja auf ein Gebiet beschränken. ;)
Ich gehörte zur TKKG-Fraktion. Der erste Band war Nummer 27, "Banditen im Palasthotel", der eigentlich meinem Bruder gehörte, und irgendwann hatte ich alles, was zur damaligen Zeit auf dem Markt war. Knapp 40 Bände, wenn ich mich richtig erinnere. Ich habe noch mitbekommen, wie Bandenaunführer Tarzan sich in Tim umbenannte, aber zu meiner Zeit waren er und Gabi kein Paar. Heute ist das so, und nach aufwendiger Recherche habe ich herausgefunden, daß es keinen Band gibt, in dem sie ein Paar werden. Irgendwann waren sies einfach und gut. Liebesschwüre wären wahrscheinlich nicht zielgruppentauglich gewesen.
Band 68 erschien erst weit nach meiner Lesezeit und ist laut Angabe im Buch von 1993, die Millionenbeträge der Gangster werden auch brav in DM angegeben. Es geht um ein mittelalterliches Schwert, das in einem Geheimlabyrinth entdeckt wird, und um Leute, die es aus dem Museum stehlen wollen. Am Ende wird nicht nur das vereitelt, sondern auch ein weiterer Kunstraub aufgedeckt. Natürlich alles dank der vier Freunde von TKKG.
Ich wollte immer mal wieder einen Band lesen, aus Nostalgie-Gründen, also habe ich das jetzt getan. Man kann es ja mal eben kurz lesen, so lang sind die ja nicht. Band 68 besteht aus allen Versatzstücken, an die ich mich auch von früher noch erinnere. Gabi ist tierlieb, Karl weiß quasi alles (und was er nicht weiß, weiß sein Vater), Klößchen hat ständig Hunger und Tim, Pazifist und grundguter Gutmensch, vermöbelt die Gangster, die dann auch brav total eingeschüchtert sind und alles tun, was man ihnen sagt. Das waren die Gangster auch früher schon. Immer hatten sie Angst, daß ihnen wer wehtut. Seltsamerweise wird in diesem Band von Karate-Technik gesprochen, während ich sicher bin, daß Tim früher Judo betrieben hat. Kurze Kontrolle in der Personenliste bestätigt das. Judo. Karate wahrscheinlich nebenher... eignet sich sicher besser, um Nasenbeine zu zertrümmern.
(Ergänzung nach Konsultation von Wikipedia: Er betreibt jetzt Jiu-Jitsu. Und wie von mir empfunden ist die frühere Notwehr tatsächlich mehr zu Präventivgewalt umgeschlagen.)
Woran ich mich nicht erinnern konnte, sind die politischen, ökologischen, sozialen und sonstigen Werte, die alle vier TKKGler alle paar Seiten von sich geben. Tierschutz, Umweltschutz, Asylrecht, alles wird erwähnt und kommt vor, ob es nun einen Bezug hat oder nicht. Das ist nervig, kommt mit dem Holzhammer und ich frage mich wirklich, warum keiner der vier irgendeiner entsprechenden Organisation angehört, wenn sie die Zustände alle so schrecklich finden. Damit nicht der Eindruck entsteht, daß sie nur meckern und nichts tun, beginnt das Buch übrigens gleich mit einer illegalen Hunde-Retten-Aktion, weil der Dackel einer Mitschülerin von Verbrechern geklaut wurde, die ihn an eine Tierversuchsanstalt verkaufen wollen. Ich erinnere mich daran, daß TKKG gerne Schulreglen brachen, aber so wissendlich kriminell hatte ich sie nicht in Erinnerung. Der Satz "Der Zweck heiligt die Mittel." fand sich dann auch mindestens einmal im Buch.
Im Ganzen genommen war es nett, es zu lesen, und man muß halt Abstriche machen - einerseits ist es für eine Zielgruppe zwischen 11 und 14 geschrieben, was heißt, daß man von der Handlung nicht so viel erwarten kann, andererseits ist es Fließbandware, und das merkt man als Erwachsener natürlich. Es vermittelt nicht immer die richtigen Werte, das finde ich schade, und es klingt für meinen Geschmack sehr desillusioniert, beinahe depressiv. Außerdem habe ich mal wieder gelernt, daß ich nie 13 1/2 war, denn ich habe Ausdrücke wie "durch die Stadt socken" nie verwendet.
Ich sage immer, es gibt Leute, die früher "TKKG" gelesen haben, und es gibt Leute, die früher "Die drei ???" gelesen haben. Jede Gruppe kann mit der Reihe der anderen nur sehr wenig anfangen, und die Leute, die beides gleichermaßen gelesen haben und gut finden, sind selten. Wenn man sammelt, muß man sich ja auf ein Gebiet beschränken. ;)
Ich gehörte zur TKKG-Fraktion. Der erste Band war Nummer 27, "Banditen im Palasthotel", der eigentlich meinem Bruder gehörte, und irgendwann hatte ich alles, was zur damaligen Zeit auf dem Markt war. Knapp 40 Bände, wenn ich mich richtig erinnere. Ich habe noch mitbekommen, wie Bandenaunführer Tarzan sich in Tim umbenannte, aber zu meiner Zeit waren er und Gabi kein Paar. Heute ist das so, und nach aufwendiger Recherche habe ich herausgefunden, daß es keinen Band gibt, in dem sie ein Paar werden. Irgendwann waren sies einfach und gut. Liebesschwüre wären wahrscheinlich nicht zielgruppentauglich gewesen.
Band 68 erschien erst weit nach meiner Lesezeit und ist laut Angabe im Buch von 1993, die Millionenbeträge der Gangster werden auch brav in DM angegeben. Es geht um ein mittelalterliches Schwert, das in einem Geheimlabyrinth entdeckt wird, und um Leute, die es aus dem Museum stehlen wollen. Am Ende wird nicht nur das vereitelt, sondern auch ein weiterer Kunstraub aufgedeckt. Natürlich alles dank der vier Freunde von TKKG.
Ich wollte immer mal wieder einen Band lesen, aus Nostalgie-Gründen, also habe ich das jetzt getan. Man kann es ja mal eben kurz lesen, so lang sind die ja nicht. Band 68 besteht aus allen Versatzstücken, an die ich mich auch von früher noch erinnere. Gabi ist tierlieb, Karl weiß quasi alles (und was er nicht weiß, weiß sein Vater), Klößchen hat ständig Hunger und Tim, Pazifist und grundguter Gutmensch, vermöbelt die Gangster, die dann auch brav total eingeschüchtert sind und alles tun, was man ihnen sagt. Das waren die Gangster auch früher schon. Immer hatten sie Angst, daß ihnen wer wehtut. Seltsamerweise wird in diesem Band von Karate-Technik gesprochen, während ich sicher bin, daß Tim früher Judo betrieben hat. Kurze Kontrolle in der Personenliste bestätigt das. Judo. Karate wahrscheinlich nebenher... eignet sich sicher besser, um Nasenbeine zu zertrümmern.
(Ergänzung nach Konsultation von Wikipedia: Er betreibt jetzt Jiu-Jitsu. Und wie von mir empfunden ist die frühere Notwehr tatsächlich mehr zu Präventivgewalt umgeschlagen.)
Woran ich mich nicht erinnern konnte, sind die politischen, ökologischen, sozialen und sonstigen Werte, die alle vier TKKGler alle paar Seiten von sich geben. Tierschutz, Umweltschutz, Asylrecht, alles wird erwähnt und kommt vor, ob es nun einen Bezug hat oder nicht. Das ist nervig, kommt mit dem Holzhammer und ich frage mich wirklich, warum keiner der vier irgendeiner entsprechenden Organisation angehört, wenn sie die Zustände alle so schrecklich finden. Damit nicht der Eindruck entsteht, daß sie nur meckern und nichts tun, beginnt das Buch übrigens gleich mit einer illegalen Hunde-Retten-Aktion, weil der Dackel einer Mitschülerin von Verbrechern geklaut wurde, die ihn an eine Tierversuchsanstalt verkaufen wollen. Ich erinnere mich daran, daß TKKG gerne Schulreglen brachen, aber so wissendlich kriminell hatte ich sie nicht in Erinnerung. Der Satz "Der Zweck heiligt die Mittel." fand sich dann auch mindestens einmal im Buch.
Im Ganzen genommen war es nett, es zu lesen, und man muß halt Abstriche machen - einerseits ist es für eine Zielgruppe zwischen 11 und 14 geschrieben, was heißt, daß man von der Handlung nicht so viel erwarten kann, andererseits ist es Fließbandware, und das merkt man als Erwachsener natürlich. Es vermittelt nicht immer die richtigen Werte, das finde ich schade, und es klingt für meinen Geschmack sehr desillusioniert, beinahe depressiv. Außerdem habe ich mal wieder gelernt, daß ich nie 13 1/2 war, denn ich habe Ausdrücke wie "durch die Stadt socken" nie verwendet.