Sep. 26th, 2012

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Ausstellung in der Kunsthalle Bonn

An die Ausstellung über Napoleon und Europa denke ich eher mit Unbehagen zurück, aber die Kunsthalle ist ja eine Ausstellungshalle. Das heißt, sie ist nicht zwingend für die Inhalte und ihre Präsentation verantwortlich. Bei Wanderausstellungen kommt das alles vorgefertigt vorbei.

Es war ein anderer Ausstellungsraum, aber vor allem war es sehr viel heller und sehr viel übersichtlicher. Die Ausstellung hatte klar erkennbare Themenbereiche, entweder zu einem Film oder zu einer Thematik - Hintergrundbilder, Komposition von Szenen o.Ä. - und es war sehr viel leerer. Dafür waren die anderen Besucher aber auch nerviger, denn sie waren entweder Grundschulkinder (laut, rennen einen um), oder Teenager (finden alles blöd und fotographieren trotz Verbot). Da möchte ich sicher nicht mit der Aufpasserin tauschen. Die war so gestresst, dass sie schon mich anwies, 1,50m von den Bildern wegzubleiben, weil Berühren verboten ist. Und ich bin nun wirklich ein ziviler Museumsbesucher und fasse nichts an.

Die Ausstellung selbst bestand aus einer Auswahl der Modelle, von denen ich immer dachte, dass sie aus Ton sind, und die auch so aussehen, aber wohl doch aus Polyurethan sind. Charaktermodelle in 3D als Vorbild für die Animatoren. Dazu eine große Auswahl an Konzeptzeichnungen, Entwürfen, Farbstudien, bis hin zu Kunst mit Bezug zu einem Film. Sie hatten auch eine Remy-Figur in einem Glas, die sah aus wie Remy im Film. Sie sah sogar fluffig, lebendig und weich aus, und dabei war sie auch aus diesem Kunststoff.

Dazu kommen erklärende Tafeln sowie Kurzdokus und Kurzfilme. Man verdrängt ja gerne, wieviel bedacht werden muß, bis so eine Szene mal fertig ist. Vom Schattenwurf bis zur Wasserbewegung alles.

Um das Prinzip der Animation zu veranschaulichen, haben sie ein Zoetrop. Das ist ein Ding, das aussieht wie ein Karussell, auf dem Figuren stehen, die immer einen Moment in einer Bewegung zeigen. Läßt man das Karussell laufen und mach das entsprechende Licht drauf, wirkt es, als würden die Figuren diese Bewegungen ausführen. Sehr lebensecht und sehr beeindruckend.
Angefertigt wurde das "Toy Story" Zoetrop übrigens vom Studio Ghibli (das sind die mit Chihiro, die unmittelbare Konkurrenz sozusagen, auch wenn sie noch traditionell animieren). Ghibli hat ein Zoetrop mit "Mein Nachbar Totoro", da wollte Pixar wohl auch eins. Ist ja auch ein schönes Teil.

Um die Ausstellung abzurunden, haben sie noch ein Kino mit extrabreiter Leinwand, auf der es Kamerafahrten durch Panoramen ihrer Filme gibt. Die sind zum Großteil sehr stilisiert, aber dank der immensen Breite der Leinwand kommt das Bewegungsgefühl doch sehr gut zur Geltung. Hat mir gut gefallen, zumal es keine wilden Schläge und Stöße gibt wie z.B. im "Race to Atlantis" im Phantasialand, wo sich die Sitze mitbewegen. Hier war es echte Illusion, da bewegte sich gar nichts. Es kam einem nur so vor.

Sehr gelungene und schön gemachte Ausstellung. Lohnt sich.

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