In the Company of Ogres
Mar. 8th, 2014 03:23 pmvon A. Lee Martinez
Ned ist Buchhalter. Also, eigentlich ist er Soldat, aber darin ist er sehr schlecht, weshalb er auch bei jeder Schlacht sofort erschlagen wird. Leider ist er noch schlechter darin, tot zu sein, und das ewige Wiederauferstehen nervt ihn. Also hat er sich in den Buchhalter-Dienst versetzen lassen in der Hoffnung, seltener zu sterben. Aber dann haben die hohen Instanzen der Finanzdämonen die tolle Idee, dass es genau das braucht, um eine abgehalftete Truppe wieder in Form zu bringen: jemanden, der Soldat ist, und etwas von Budgets versteht. Ned wird also zum Commander der Ogre Company. Ein Haufen Oger, Orks, Goblins, Menschen, Elfen und was sich sonst noch so an gescheiterten Existenzen findet, die vor allem an Bier interessiert sind.
Doch dann tauchen ein böser Magier und ein Dämonenherrscher auf, die beide ein seltsames Interesse an Ned haben. Ned hat keine Ahnung, warum, aber was bleibt ihm anderes, als es herauszufinden? Vor allem, als sich herausstellt, dass sein nächster Tod sein letzter sein wird, und er dann doch recht gerne am Leben bleiben würde.
Das klingt absurd, und das ist es auch. Aber das ist bei epic fantasy ja meistens der Fall. Und Herr Martinez hat immerhin eine gradlinige, einfach verständliche Aufklärung für das Geheimnis parat, die man auch ohne große Details nachvollziehen kann, weil sie keine großen politischen oder dynastischen Grundlagen enthält. Sie reicht als Erklärung, und dann kann man sehr viel Spaß mit all den anderen absurden Details und Ideen haben. Es kommt nicht oft vor, dass man das Leben in einer Kaserne aus der Sicht eines Ogers oder Orc bekommt.
Die wichtigsten Figuren neben Ned sind seine drei Hauptkommandaten, Frank, der Oger, Regina, die Amazone, und Gabel, der zu klein geratene Orc, von dem alle glauben, dass er ein Goblin ist, das aber nicht zugeben will. (Er ist ein Ork, und die Idee, das zu beweisen, war auch gut erfunden.) und die auch schonmal gerne grammatikalische Fragen diskutieren. Dann gibt es da noch Ace, den besten Vogel Rocq-Piloten der Welt, denn Rocqs pflegen ihre Piloten regelmäßig zu fressen, aber Ace schmeckt nicht, was ihm eine lange Karriere sichert. Oder Seamus, einen Goblin, unter dessen Vorfahren ein Leprechaun war, weshalb er ein Gestaltwandler ist. Miriam, die Sirene mit der magischen Stimme, und Elmer, ein lebender Baum (treefolk, denn das E-Wort darf man nicht mehr benutzen), Sally, die Salamander-Dame und Owens, das blinde Orakel, dass die Zukunft mit 89%er Korrektheit hört. Ein Magier mit einer Magie-Allergie, ein falsch benannter Rocq namens Kevin, eine Zauberin, die Zombies beschäftigt halten muss, und ein 19-inch großer Dämonenherrscher mit seiner Iron Fortess (aus Stein) und seinem Throne of Skulls (aus Zedernholz), der seine Drohungen in höflicher Ehrlichkeit vorträgt. Und ein magischer Stab, der nur auf Fragen antworten kann und keine Lust hat, dieselben Fragen mehr als einmal zu beantworten.
Es hat einige Längen. Einige Dinge werden auch zu oft wiederholt. Einige der gut 300 Seiten habe ich quer gelesen. Auf den Liebes-Eifersuchts-Kram hätte ich verzichten können. Aber es ist originell, unterhaltsam und oft genug auch lustig, was bei dem Genre ja nicht wirklich einfach ist. Ein wenig absurd, und oft genug auch brutal realistisch und menschlich in den Reaktionen seiner Protagonisten. Und am Ende ist es doch auch sehr beruhigend zu wissen, dass es okay ist, wenn man keine besonderen Talente hat.
Ned ist Buchhalter. Also, eigentlich ist er Soldat, aber darin ist er sehr schlecht, weshalb er auch bei jeder Schlacht sofort erschlagen wird. Leider ist er noch schlechter darin, tot zu sein, und das ewige Wiederauferstehen nervt ihn. Also hat er sich in den Buchhalter-Dienst versetzen lassen in der Hoffnung, seltener zu sterben. Aber dann haben die hohen Instanzen der Finanzdämonen die tolle Idee, dass es genau das braucht, um eine abgehalftete Truppe wieder in Form zu bringen: jemanden, der Soldat ist, und etwas von Budgets versteht. Ned wird also zum Commander der Ogre Company. Ein Haufen Oger, Orks, Goblins, Menschen, Elfen und was sich sonst noch so an gescheiterten Existenzen findet, die vor allem an Bier interessiert sind.
Doch dann tauchen ein böser Magier und ein Dämonenherrscher auf, die beide ein seltsames Interesse an Ned haben. Ned hat keine Ahnung, warum, aber was bleibt ihm anderes, als es herauszufinden? Vor allem, als sich herausstellt, dass sein nächster Tod sein letzter sein wird, und er dann doch recht gerne am Leben bleiben würde.
Das klingt absurd, und das ist es auch. Aber das ist bei epic fantasy ja meistens der Fall. Und Herr Martinez hat immerhin eine gradlinige, einfach verständliche Aufklärung für das Geheimnis parat, die man auch ohne große Details nachvollziehen kann, weil sie keine großen politischen oder dynastischen Grundlagen enthält. Sie reicht als Erklärung, und dann kann man sehr viel Spaß mit all den anderen absurden Details und Ideen haben. Es kommt nicht oft vor, dass man das Leben in einer Kaserne aus der Sicht eines Ogers oder Orc bekommt.
Die wichtigsten Figuren neben Ned sind seine drei Hauptkommandaten, Frank, der Oger, Regina, die Amazone, und Gabel, der zu klein geratene Orc, von dem alle glauben, dass er ein Goblin ist, das aber nicht zugeben will. (Er ist ein Ork, und die Idee, das zu beweisen, war auch gut erfunden.) und die auch schonmal gerne grammatikalische Fragen diskutieren. Dann gibt es da noch Ace, den besten Vogel Rocq-Piloten der Welt, denn Rocqs pflegen ihre Piloten regelmäßig zu fressen, aber Ace schmeckt nicht, was ihm eine lange Karriere sichert. Oder Seamus, einen Goblin, unter dessen Vorfahren ein Leprechaun war, weshalb er ein Gestaltwandler ist. Miriam, die Sirene mit der magischen Stimme, und Elmer, ein lebender Baum (treefolk, denn das E-Wort darf man nicht mehr benutzen), Sally, die Salamander-Dame und Owens, das blinde Orakel, dass die Zukunft mit 89%er Korrektheit hört. Ein Magier mit einer Magie-Allergie, ein falsch benannter Rocq namens Kevin, eine Zauberin, die Zombies beschäftigt halten muss, und ein 19-inch großer Dämonenherrscher mit seiner Iron Fortess (aus Stein) und seinem Throne of Skulls (aus Zedernholz), der seine Drohungen in höflicher Ehrlichkeit vorträgt. Und ein magischer Stab, der nur auf Fragen antworten kann und keine Lust hat, dieselben Fragen mehr als einmal zu beantworten.
Es hat einige Längen. Einige Dinge werden auch zu oft wiederholt. Einige der gut 300 Seiten habe ich quer gelesen. Auf den Liebes-Eifersuchts-Kram hätte ich verzichten können. Aber es ist originell, unterhaltsam und oft genug auch lustig, was bei dem Genre ja nicht wirklich einfach ist. Ein wenig absurd, und oft genug auch brutal realistisch und menschlich in den Reaktionen seiner Protagonisten. Und am Ende ist es doch auch sehr beruhigend zu wissen, dass es okay ist, wenn man keine besonderen Talente hat.