Von Diana Wynne Jones
“Hexwood” ist Neil Gaiman gewidmet, aber wenn ich das richtig verstanden habe, ist Mordion nicht von ihm inspiriert (aber der junge Christopher Chant schon). Das nur am Rande.
Ann ist zwölf, und sie hört Stimmen. Vier, um genau zu sein. Den König, den Gefangenen, den Jungen und den Sklaven. Manchmal können die Stimmen auch einander hören, aber meistens muss sie Informationen zwischen ihnen weiterreichen, um die Unterhaltung in Gang zu halten. Außerdem wohnt Ann in der Nähe der Hexwood Estate Farm, einem komplett abgeschotteten Gebäude mit umliegendem Grund, wo nie was los ist. Das ändert sich eines Tages. Menschen kommen, gehen durch das Tor und werden nie wieder gesehen. Außerdem entwickelt der kleine Wald nebenan ein seltsames Eigenleben. Er enthält plötzlich einen See und einen Wasserfall und man kann sich darin verlaufen – als Ann dann darin auch noch einen seltsamen Mann aus einem Kühlschrank befreit, mit ihm zusammen einen Jungen aus Blut erschafft und sie auch noch einen Roboter in einem Abfallhaufen finden, weiß Ann selbst bald nicht mehr, ob sie wach ist oder träumt. Oder ob sie einfach verrückt wird.
Das Buch ist kompliziert. Die Zeit im Wald verläuft nicht parallel zur Zeit außerhalb, so dass man wie Ann nie weiß, zu welchem Zeitpunkt sie in den Wald zurückkehrt. Außerdem gibt es ein großes, universumsübergreifendes Problem, das den Ereignissen zugrunde liegt, und auch diese Umstände gibt es nur bruchstückhaft. Nicht zu vergessen schreibt jeder britische Autor irgendwann ein Artus-Buch, und das hier ist das von Diana Wynne Jones. Ich gebe zu, ich hatte den Verdacht schon, bevor die Hinweise kamen – vielleicht, weil ich bei Burgen und Leuten, die Bors und Bedefer heißen, immer direkt an die Artussage denke – und am Ende habe ich die Hauptprotagonisten verwechselt. Aber das ist sicher nicht so schlimm, weil ich mich entschieden hatte, bevor die echten Hinweise kamen, und aufgepasst habe, so dass ich sofort merkte, dass es falsch war. Ich glaube, ich hätte es anders trotzdem besser gefunden… Die Gesamtauflösung muss dann am Ende in Erzählform gegeben werden, weil es einfach zu kompliziert ist, um es aus der Handlung ableiten zu können. Im Grunde genommen ist das Buch ein einziger, 300 Seiten langer Showdown, denn alles, was darauf hinführt, ist schon vorher passiert. Das macht es stilistisch interessant.
Die männliche Hauptperson ist gut gemacht, aber sehr düster. Die Anklänge und Hinweise auf Artussage und Gral sind spaßig (aber nur, weil mir das was gibt), und es kommen viele Nebenfiguren vor, bei denen ich Probleme hatte, mir zu merken, wer wer ist. Das Buch ist vom Tenor her sehr ernst, am Ehesten noch zu vergleichen mit „Fire and Hemlock“ – aber im Gegensatz zu dem hat es von ein paar spaßige Wortspiele mit Namen, und am Ende des Showdowns kommt auch der typische Humor der Autorin wieder richtig durch (Hobbits auf einer Gralsqueste *g*). Stellenweise fand ich es ein bisschen langatmig… 300 Seiten ist halt lang für einen Showdown.
(Und das Cover verrät einen interessanten Twist schon direkt - gut, dass ich Cover selten genauer ansehe.)
“Hexwood” ist Neil Gaiman gewidmet, aber wenn ich das richtig verstanden habe, ist Mordion nicht von ihm inspiriert (aber der junge Christopher Chant schon). Das nur am Rande.
Ann ist zwölf, und sie hört Stimmen. Vier, um genau zu sein. Den König, den Gefangenen, den Jungen und den Sklaven. Manchmal können die Stimmen auch einander hören, aber meistens muss sie Informationen zwischen ihnen weiterreichen, um die Unterhaltung in Gang zu halten. Außerdem wohnt Ann in der Nähe der Hexwood Estate Farm, einem komplett abgeschotteten Gebäude mit umliegendem Grund, wo nie was los ist. Das ändert sich eines Tages. Menschen kommen, gehen durch das Tor und werden nie wieder gesehen. Außerdem entwickelt der kleine Wald nebenan ein seltsames Eigenleben. Er enthält plötzlich einen See und einen Wasserfall und man kann sich darin verlaufen – als Ann dann darin auch noch einen seltsamen Mann aus einem Kühlschrank befreit, mit ihm zusammen einen Jungen aus Blut erschafft und sie auch noch einen Roboter in einem Abfallhaufen finden, weiß Ann selbst bald nicht mehr, ob sie wach ist oder träumt. Oder ob sie einfach verrückt wird.
Das Buch ist kompliziert. Die Zeit im Wald verläuft nicht parallel zur Zeit außerhalb, so dass man wie Ann nie weiß, zu welchem Zeitpunkt sie in den Wald zurückkehrt. Außerdem gibt es ein großes, universumsübergreifendes Problem, das den Ereignissen zugrunde liegt, und auch diese Umstände gibt es nur bruchstückhaft. Nicht zu vergessen schreibt jeder britische Autor irgendwann ein Artus-Buch, und das hier ist das von Diana Wynne Jones. Ich gebe zu, ich hatte den Verdacht schon, bevor die Hinweise kamen – vielleicht, weil ich bei Burgen und Leuten, die Bors und Bedefer heißen, immer direkt an die Artussage denke – und am Ende habe ich die Hauptprotagonisten verwechselt. Aber das ist sicher nicht so schlimm, weil ich mich entschieden hatte, bevor die echten Hinweise kamen, und aufgepasst habe, so dass ich sofort merkte, dass es falsch war. Ich glaube, ich hätte es anders trotzdem besser gefunden… Die Gesamtauflösung muss dann am Ende in Erzählform gegeben werden, weil es einfach zu kompliziert ist, um es aus der Handlung ableiten zu können. Im Grunde genommen ist das Buch ein einziger, 300 Seiten langer Showdown, denn alles, was darauf hinführt, ist schon vorher passiert. Das macht es stilistisch interessant.
Die männliche Hauptperson ist gut gemacht, aber sehr düster. Die Anklänge und Hinweise auf Artussage und Gral sind spaßig (aber nur, weil mir das was gibt), und es kommen viele Nebenfiguren vor, bei denen ich Probleme hatte, mir zu merken, wer wer ist. Das Buch ist vom Tenor her sehr ernst, am Ehesten noch zu vergleichen mit „Fire and Hemlock“ – aber im Gegensatz zu dem hat es von ein paar spaßige Wortspiele mit Namen, und am Ende des Showdowns kommt auch der typische Humor der Autorin wieder richtig durch (Hobbits auf einer Gralsqueste *g*). Stellenweise fand ich es ein bisschen langatmig… 300 Seiten ist halt lang für einen Showdown.
(Und das Cover verrät einen interessanten Twist schon direkt - gut, dass ich Cover selten genauer ansehe.)