Musikalische Komödie der Oper Leipzig
Die CD habe ich seit gefühlten 20 Jahren im Schrank - stimmt nicht, die Aufnahme ist von 1997 - und ich habe sie nie gehört. Ich erinnere mich sehr dunkel an eine Kritik zur Aufführung in der "Musicals", sprich, daran, dass es eine gab. Beste Voraussetzungen für ein unvoreingenommenes Erlebnis.
Die CD beginnt mit einer Art Werbejingle für "Elixier". Irgendwas, was man dringend braucht, um für immer jung zu sein. Danach verkündet uns jemand, dass er der DJ der Disco "Konkret" ist und dass jetzt ein Musikwunsch der Chemiestudenten folgt. Dieser Musikwunsch heißt offenbar "Discofieber" und klingt nach frühen 80ern. Er beginnt mit der wunderbaren und kryptischen Strophe "Wir sind die Girls aus Bitterfeld/hier wird die Pille hergestellt./Komm, lad uns ein ins Paradies./Wir haben jede Menge Kohle,/aber leider keinen Kies.". Was genau sie mir damit sagen wollen, erschließt sich mir nicht, auch nicht bei der Vollreprise des Songs später auf der CD. Immerhin wird der Song auf der CD einmal als "Discofieber '78" und einmal als "Discofieber '98" gelistet. Auch wenn er vollkommen gleich klingt, spielt die zweite Hälfte also wohl 20 Jahre später und es soll anzeigen, dass sich nichts geändert hat. Oder so.
Auch der Rest der CD klingt teilweise nach 80er-Pop und teilweise nach Songwriter-Balladen. Dazwischen kommt eine musicaltypische Füllnummer, in der drei Nachbarinnen über die Tänzerin lästern. Sowas wird immer gerne gemacht, klingt meistens musikalisch nicht besonders toll und trägt auch textlich nichts zu egal was bei. So auch hier. Wir wissen jetzt, dass die Nachbarinnen Vorurteile haben und lästern. Okay. Wahrscheinlich brauchten die Nebenrollen was zu singen. Oder die Bühne musste umgebaut werden.
Auch gibt's einen Song, der sich vor allem mit Blumen, nett zueinander sein und Harmonie beschäftigt. Er kommt recht früh auf der CD, spielt also wahrscheinlich 78. Dann passt's wohl noch.
Was die Handlung angeht, gibt es offenbar eine Tänzerin und einen Typen, der niemanden an sich ranlässt, weil er nicht verletzt werden will. Sie verlieben sich aber trotzdem. Wenn ich den Text richtig verstehe, wird sie schwanger. Er lässt sie sitzen und sie droht ihm daraufhin, dass er das noch bereuen wird, wenn er mal alt und einsam ist. Zwanzig Jahre später blicken alle Beteiligten auf ihr Leben zurück, und eine dritte Person, die weiblich ist - wahrscheinlich war das Kind eine Tochter - ist unstet und singt darüber, dass sie ihren Vater nicht kennt. Dann kommt noch ein Lied darüber, dass niemand irgendwen versteht und einander alle gegenseitig weh tun. Und noch ein Elixier-Song.
Wo dieses Elixier herkommt und der Bezug besteht - keine Ahnung.
Am Ende wird das Liebeslied aus Akt 1 auch noch ein zweites Mal gesungen. Vollständig.
Von Musik und vor allem von Auswahl und Ausführung der Stimmen her erinnert es mich stark an "Linie 1". Realismus. Die Sänger klingen wie normale Menschen, die halt singen. Das trägt zum Gefühl der Authentizität bei. Modern, ungekünstelt... direkt aus dem Leben gegriffen also. Es verstärkt den "handgemacht"-Charme der Songwriter-Songs und erweckt dadurch auch den Eindruck, als sei es nicht besonders schwer zu singen. Eben so, als könnte das jeder.
Da ich persönlich mehr zu Musicals mit seltsamer Handlung neige, ist diese Realismus-Idee nicht grade meins. Dazu bleib "Elixier" beim Hören für mich auch inhalts- und damit belanglos. Keiner der Texte ist so emotional oder auch nur gesellschaftlich brutal ehrlich genug, dass ich schlucken müsste. Und dass ist ja sonst der Sinn der Realitäts-Idee im Musical.
Ich glaub, ich les jetzt erstmal die Handlung nach. Zum Glück steht sie über mehrere Seiten im Booklet.
Die CD habe ich seit gefühlten 20 Jahren im Schrank - stimmt nicht, die Aufnahme ist von 1997 - und ich habe sie nie gehört. Ich erinnere mich sehr dunkel an eine Kritik zur Aufführung in der "Musicals", sprich, daran, dass es eine gab. Beste Voraussetzungen für ein unvoreingenommenes Erlebnis.
Die CD beginnt mit einer Art Werbejingle für "Elixier". Irgendwas, was man dringend braucht, um für immer jung zu sein. Danach verkündet uns jemand, dass er der DJ der Disco "Konkret" ist und dass jetzt ein Musikwunsch der Chemiestudenten folgt. Dieser Musikwunsch heißt offenbar "Discofieber" und klingt nach frühen 80ern. Er beginnt mit der wunderbaren und kryptischen Strophe "Wir sind die Girls aus Bitterfeld/hier wird die Pille hergestellt./Komm, lad uns ein ins Paradies./Wir haben jede Menge Kohle,/aber leider keinen Kies.". Was genau sie mir damit sagen wollen, erschließt sich mir nicht, auch nicht bei der Vollreprise des Songs später auf der CD. Immerhin wird der Song auf der CD einmal als "Discofieber '78" und einmal als "Discofieber '98" gelistet. Auch wenn er vollkommen gleich klingt, spielt die zweite Hälfte also wohl 20 Jahre später und es soll anzeigen, dass sich nichts geändert hat. Oder so.
Auch der Rest der CD klingt teilweise nach 80er-Pop und teilweise nach Songwriter-Balladen. Dazwischen kommt eine musicaltypische Füllnummer, in der drei Nachbarinnen über die Tänzerin lästern. Sowas wird immer gerne gemacht, klingt meistens musikalisch nicht besonders toll und trägt auch textlich nichts zu egal was bei. So auch hier. Wir wissen jetzt, dass die Nachbarinnen Vorurteile haben und lästern. Okay. Wahrscheinlich brauchten die Nebenrollen was zu singen. Oder die Bühne musste umgebaut werden.
Auch gibt's einen Song, der sich vor allem mit Blumen, nett zueinander sein und Harmonie beschäftigt. Er kommt recht früh auf der CD, spielt also wahrscheinlich 78. Dann passt's wohl noch.
Was die Handlung angeht, gibt es offenbar eine Tänzerin und einen Typen, der niemanden an sich ranlässt, weil er nicht verletzt werden will. Sie verlieben sich aber trotzdem. Wenn ich den Text richtig verstehe, wird sie schwanger. Er lässt sie sitzen und sie droht ihm daraufhin, dass er das noch bereuen wird, wenn er mal alt und einsam ist. Zwanzig Jahre später blicken alle Beteiligten auf ihr Leben zurück, und eine dritte Person, die weiblich ist - wahrscheinlich war das Kind eine Tochter - ist unstet und singt darüber, dass sie ihren Vater nicht kennt. Dann kommt noch ein Lied darüber, dass niemand irgendwen versteht und einander alle gegenseitig weh tun. Und noch ein Elixier-Song.
Wo dieses Elixier herkommt und der Bezug besteht - keine Ahnung.
Am Ende wird das Liebeslied aus Akt 1 auch noch ein zweites Mal gesungen. Vollständig.
Von Musik und vor allem von Auswahl und Ausführung der Stimmen her erinnert es mich stark an "Linie 1". Realismus. Die Sänger klingen wie normale Menschen, die halt singen. Das trägt zum Gefühl der Authentizität bei. Modern, ungekünstelt... direkt aus dem Leben gegriffen also. Es verstärkt den "handgemacht"-Charme der Songwriter-Songs und erweckt dadurch auch den Eindruck, als sei es nicht besonders schwer zu singen. Eben so, als könnte das jeder.
Da ich persönlich mehr zu Musicals mit seltsamer Handlung neige, ist diese Realismus-Idee nicht grade meins. Dazu bleib "Elixier" beim Hören für mich auch inhalts- und damit belanglos. Keiner der Texte ist so emotional oder auch nur gesellschaftlich brutal ehrlich genug, dass ich schlucken müsste. Und dass ist ja sonst der Sinn der Realitäts-Idee im Musical.
Ich glaub, ich les jetzt erstmal die Handlung nach. Zum Glück steht sie über mehrere Seiten im Booklet.