blauerfalke: (geschichten)
[personal profile] blauerfalke
von Ben Aaronovitch


Spin off aus dem "Rivers of London"-Universum


Agent Kimberley Reynolds ist beim FBI. Das wissen wir schon, weil sie in diversen Rivers of London-Büchern bereits aufgetreten ist. Bei einem dieser Auftritte war sie in London, um zwei Herren von der Virgina Gentlemen's Company einzufangen und wieder in die USA zu überführen. Seitdem ist sie die dortige Frau für "weird shit". Sprich, für alles, was mit Magie zu tun hat.
Dieses Buch spielt in Amerika, genauer, in Wisconsin, und sie ist die Ich-Erzählerin.

Es geht um Schnee, Kälte, Native Americans und ihre Folklore, Kolonialherrschaft, Ausbeutung und natürlich auch um genii locorum (ich hoffe, ich habe den Plural korrekt gebildet). Dabei ist der Tonfall deutlich anders als der von Peter Grant, härter, direkter, voller Acronyme... kurz, amerikanischer. Zumindest soweit ich das beurteilen kann, ich bin weder Amerikaner noch auch nur native english speaker. Darum fallen viele der Dinge, die ich bei dem Buch, das in Trier spielte, nicht mochte, automatisch weg, weil ich mich einfach nicht gut genug auskenne. Genau genommen habe ich nicht mal wirklich eine genaue Vorstellung davon, wo Wisconsin eigentlich liegt, und ob es da im Winter immer so viel schneit.

Unter besagten Abstrichen fand ich es auch typisch, dass ziemlich viel geschossen wird, nicht nur von Beamten, sondern auch von Zivilisten, die natürlich alle Shotguns in ihren Häusern haben. Und wie gefühlt auch immer, wenn es um Native American Folklore geht, hat das ganze deutliche Horror-Tendenzen. Finde ich immer ein bisschen zweischneidig... aber vielleicht ist das etwas, was mit der Angst vor Rache an dem, was in Amerika passiert ist, zwangsläufig zusammenfällt. Weil die westliche Kultur sich nicht vorstellen kann, dass das Land mit etwas anderes als Rache und Gewalt reagieren könnte.
Zur Ehrenrettung von Mr. Aaronovitch muss ich an dieser Stelle aber auch erwähnen, dass es nicht die Schuld der Geister des Landes war. Ganz im Gegenteil.

Ein paarmal habe ich gedacht, dass Mr. Aaronovitch sich zu weit vorgewagt hat und dass das, was er beschreibt, naturwissenschaftlich nicht möglich ist. Ein paarmal habe ich gedacht, dass seine Charaktere im Gegensatz zu denen, die man aus London gewöhnt ist, doch sehr schablonenhaft und oberflächlich sind. Eben auch das, was man in einer amerikanischen Fernsehserie so erwartet. Dafür macht die obligatische Bezugnahme auf Peter Grant, die in Trier vollkommen fehl am Platze war, hier Sinn. Kimberley kennt Peter, sie halten Kontakt zueinander und darum ist es nur natürlich, dass sie ihn um Rat fragt.

Im Ganzen wars nett, wenn auch ein bisschen zu reißerisch für meinen Geschmack. Kann man gut lesen, erreicht aber nicht die Klasse der London-Bücher. Sollte es einen nächsten Band geben, werde ich den sicher lesen, aber gespannt drauf warten werde ich nicht.

Auch wenn die Welt natürlich durch jede mythologische Erweiterung bunter und facettenreicher wird.
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