Twilight

Oct. 22nd, 2012 02:36 pm
blauerfalke: (geschichten)
[personal profile] blauerfalke
von Stephenie Meyer

Die total unscheinbare, unsichere und tolpatschige Bella verknallt sich in den total schönen, selbstsicheren und eleganten Edward, und er in sie. Dass Edward ein Vampir ist, stört dabei auch eher weniger. Nur ein Freund von Bellas Vater versucht, sie zu warnen. Dann taucht ein anderer Vampir auf, der Bella unbedingt umbringen will, sie will sich opfern, damit ihr Schatz nicht kämpfen muß, aber das kann natürlich keiner zulassen. Der andere Vampir wird umgebracht.

Ein Buch, dass einem mal wieder vorführt, dass alles, was ein Mädchen zum Glücklichsein braucht, ein fester Freund ist, und dass ein Mädchen ohne festen Freund zu bedauern, mißtrauisch zu beäugen, seltsam und nur die Hälfte wert ist.


Man muß es lesen, wenn man drüber lästern will. Es ist immer einfach, Dinge blöd zu finden, von denen man keine Ahnung hat. Um der Sache also Gerechtigkeit zu tun, habe ich Band 1 jetzt gelesen.

Sprachlich fand ich es okay. Da habe ich schon viel gelesen, was schlechter formuliert war. Es ist allerdings auch nicht außgerwöhnlich gut geschrieben. Weder besonders spannend noch besonders ergreifend oder berührend. Normal halt.
Die Handlung ist so gar nicht meins, aber das wußte ich vorher. Bücher über unscheinbare Mädchen, die ihre große Liebe finden, fand ich schon immer blöd, und da macht das keine Ausnahme. Überhaupt macht das ganze Buch keine Ausnahme. Bella ist genau die typische 16jährige, die sich selbst für total furchtbar hält, während genauso typisch alle Jungs der Schule auf sie abfahren und sie für total super halten. Bellas Freundinnen sind Modepüppchen, die sich auf Mode und Jungs reduzieren und die Jungs sind sportlich oder streberhaft, auf jeden Fall aber genauso stereotyp. Und dass Edward ein Vampir ist... mein Gott, er könnte auch einer Sekte angehören oder Bindungsangst haben, dann könnte man das ganze Buch genauso schreiben. Abgesehen davon natürlich, dass er weniger stark, schnell etc. wäre. Gut riechen und schön sein könnte er ja immer nur. Oder sogar glitzern, wenns sein muß. Kosmetik macht ja viel möglich.

Wenigstens bleibt es sich bei der Lovestory treu, es wird einander angehimmelt, ausgefragt und mysteriös getan. Ich muß Bella zugute halten, dass sie für wenige Sekunden entsetzt ist, als sie erfährt, dass Edward ohne ihr Wissen nachts in ihrem Schlafzimmer sitzt und ihr beim Schlafen zuguckt. Wenn auch nicht, weil das Stalking ist, sondern weil sie im Schlaf spricht. Naja, wenigstens etwas.
Die Handlung im letzten Drittel mit dem anderen Vampir, der Bella umbringen will, wirkt angehängt und aufgesetzt, so als hätte der Verlag der Autorin gesagt, dass Action rein muß, und dass junge Liebe immer bedroht werden muß. Auch kreide ich Frau Meyer an, dass sie uns zwar zeigt, wie Bella ihren Vater vor den Kopf stößt, aber nicht, wie sie sich bei ihm entschuldigt. Das wäre die eine Chance gewesen, mal Reife zu zeigen, aber nein...

Ich war überrascht, dass der zukünftige große Nebenbuhler bei seinem ersten Auftritt aussieht und sich benimmt wie ein Kind, aber am Ende des Buches hatte er dann einen Wachstumsschub, dem ein Reifeschub sicher bald folgen wird. Ich weiß ja nicht, wann Buch 2 einsetzt. Ist mir persönlich auch vollkommen egal.

Edward und Familie stören mich überraschend wenig, generell sind die männlichen Protagonisten in Ordnung. Die weiblichen Personen sind alle eine Kathastrophe, mit Ausnahme von Edwards Mutter und Schwestern, von denen eine sogar den Schneid hat, Bella nicht leiden zu können (aber wahrscheinlich hat sie Angst, dass Bella ihr den Freund klaut, was überhaupt der einzige Grund zu sein scheint, warum jemand sie nicht leiden könnte).

Um aber mal eben das Hauptproblem anzusprechen - sämtliche Mitglieder von Edwards Familie leben von Tierblut und sind das gewöhnt. Alle Menschen riechen für sie lecker, aber das sind sie auch gewöhnt. Bella riecht jetzt für Edward besonders unwiderstehlich. So weit, so gut. Sehe ich ein. Allerdings muß Edward nicht atmen. Er sagt aus, dass er das aus Gewohnheit tut, um nicht aufzufallen, und dass es auf Dauer ein bißchen nervig ist, keinen Geruchssinn zu haben. Warum bitte hört er dann nicht einfach auf zu atmen, wenn er mit Bella alleine ist? Sie weiß doch eh, was er ist, ihr kann es also egal sein, ob er atmet oder nicht, und er würde sie nicht mehr riechen und sie wäre weniger in Gefahr.
Aber wahrscheinlich würde dieses logische Verhalten die ganze Tragik der Situation zunichte machen.

Fazit: es ist nicht besser oder schlechter als andere Romane dieser Art auch. Warum es so einen Hype ausgelöst hat... keine Ahnung. Mein Leben hat es nicht verändert, aber ich kann jetzt wenigstens mitreden.

Date: 2012-10-22 06:01 pm (UTC)
From: [identity profile] nordlichtsegler.livejournal.com
Und wirst Du nun auch Teil 2+3 lesen?

Date: 2012-10-23 09:06 am (UTC)
From: [identity profile] blauerfalke.livejournal.com
Nein. Alles, was mich jetzt noch interessiert, wäre die vieldiskutierte Sexszene, aber ich bin zu faul rauszufinden, in welchem Band die ist.

Hast dus gelesen?

Date: 2012-10-23 09:16 pm (UTC)
From: [identity profile] nordlichtsegler.livejournal.com
Nein, Vampirgeschichten sind jetzt nicht wirklich mein Interessensgebiet. Selbst Fantasie lese ich ja nur sehr begrenzt. Und eine harmlose Lovestorie zwischen 16jährigen muss ich glaube auch nicht haben *g*

Date: 2012-10-24 09:36 pm (UTC)
From: [identity profile] blauerfalke.livejournal.com
Keine Sorge, du verpaßt nichts. ;)

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