blauerfalke: (reisen)
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Würzburg liegt in Bayern und am Main. Es ist sehr viel kleiner, als ich mir das vorgestellt hatte, und ein Drittel der Einwohner sind Studenten. Das sorgt dafür, dass es die entsprechende Infrastruktur gibt, mit vielen Kneipen, Bistros etc.und auch kulturellen Veranstaltungen. Würzburg hat eine Innenstadt voller Geschäfte und einen kostenlosen Großparkplatz in Laufweite dazu. Außerdem hat es unglaublich viele Optiker und Hörgeräteakustiker. Das ist lustig, denn der Heilige Kilian, Schutzpatron der Stadt, wird gegen Augenleiden eingerufen.

Würzburg hat einen romanischen Dom. Der war zu, weil er gerade renoviert wird, das war schade. Aber Würzburg hat auch noch viele andere schöne Kirchen. St.Johann im Stift Haug zum Beispiel, oder das Neumünster, in dessen Krypta der Heilige Kilian liegt, oder auch die Marienkapelle. Das Neumünster hat einen sehr schönen steinernen Vorhang in seiner Barock(?)Ausstattung, und um das auszugleichen auch sehr viele abstrakte Gemälde, deren Sinn ich leider nicht ganz verstanden habe.

Würzburg wurde im Zweite Weltkrieg stark zerbombt (auch wenn das Leute aus Jülich und Dresden nicht wirklich beeindrucken kann... bei uns stand ja noch weniger), wurde aber im Gegesatz zu Düren mit Liebe zum Detail wieder aufgebaut. Nicht nur all die vielen Kirchen, sondern auch die Häuser in der Innenstadt, so dass es viele schöne Gassen und Winkel zu entdecken gibt.
Auch sehr schön ist die Alte Mainbrücke mit den Heiligenfiguren, die der berühmten Prager Karlsbrücke nachempfunden ist und nicht zu vergessen die Feste Marienburg, die in einzigartiger Lage hoch über der Stadt trohnt.
In Würzburg ist außerdem Walther von der Vogelweide begraben.

Das Bedeutenste an Würzburg aber ist die Residenz aus dem 18.Jahrhundert. Ein sehr beeindruckender Barockbau, mit einem Vestibül, das so groß ist, dass 6-spännige Kutschen hineinfahren, wenden und wieder hinausfahren können, nachdem die hohen Gäste ausgestiegen sind. Nur Napoleon ist steckengeblieben, der hatte 8 Pferde vorspannen lassen. Hochmut kommt halt vor dem Fall.
Nicht nur das Vestibül ist beeindruckend an der Residenz - genau genommen verblaßt es gegen den Rest schon fast. Gegen den Gartensalon mit seinen Fresken der griechisch-römischen Götterwelt, gegen den riesiegen Treppenaufgang mit der Deckenmalerei der vier Kontinente, den Weißen Saal mit seinem Rokkoko-Stuck, den Kaisersaal und vor allem gegen das Spiegelkabinett. Das ist leider nicht mehr echt, sondern nur eine Rekonstruktion nach Fotos, aber es es ist ein echtes Spiegelkabinett. Es hängen nicht nur einige Spiegel darin, sondern alles ist voller Spiegel, die zu Mustern zusammengepaßt wurden und fast alle bemalt sind. Auch so ist es schon sehr beeindruckend, aber bei Kerzenlicht muß es überwältigend sein. Auch wenn einem dann von den ganzen Reflektionen und Lichtbrechungen schlecht wird.

Die Führung in der Residenz war großartig. Spannend, interessant erzählt und voller Erklärungen nicht nur über die Funktion der Räume, sondern auch über die Kunst darin. Wie die Bilder konstruiert sind und warum, welche Symbolik verwendet wurde... grade das fand ich richtig gut, denn darüber weiß ich so gar nichts, und es gibt mir doch mehr, wenn ich ein Bild verstehe und nicht nur angucke. Auch wenn Ein Deckengemälde von 670 Qudaratmetern auch beeindruckend ist, wenn man die Symbolik nicht versteht.

Auch die anderen Führungen waren toll. Die Stadtführung und die Führung auf der Feste Marienburg. Spannend und humorvoll, toll gemacht. Das Wetter war nicht immer gut, aber sonst hat sich Würzburg von seiner besten Seite gezeigt. Eine sehr interessante Stadt, die viel zu bieten hat.

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