Die falsche Kiste
Jan. 6th, 2016 10:25 pm![[personal profile]](https://www.dreamwidth.org/img/silk/identity/user.png)
von Robert Louis Stevenson und Lloyd Osbourne
Ja, der Robert Louis Stevenson von "Die Schatzinsel". Lloyd Osbourne ist sein Stiefsohn. Die beiden haben bei einigen Romanen zusammengearbeitet, dieser hier ist der erste.
Dem Roman zugrunde liegt die Idee der Tontine. Eine Gruppe Leute im Kindesalter zahlt jeder Geld ein und der letzte Überlebende bekommt den Gesamtbetrag. In diesem Fall gibt es noch zwei Überlebende. Nennen wir sie der Einfachheit halber Onkel Masterman und Onkel Joseph. Onkel Masterman hat einen Sohn, der dann eines Tages wohl der Nutznießer des Geldes sein wird, falls sein Vater der letzte Überlebende ist. Er heißt Michael und ist Jurist. Sollte Onkel Joseph der letzte Überlebende sein, fällt das Geld am Ende an seine Neffen Morris und John, die in der Zwischenzeit in seinem Ledergeschäft arbeiten. Onkel Joseph hält gerne populärwissenschaftliche Reden und fühlt sich von Morris gegängelt.
Das Chaos beginnt, als Onkel Joseph, Morris und John mit dem Zug unterwegs sind. Es gibt ein Unglück, im Nachfolgenden macht sich Onkel Joseph aus dem Staub und Morris und John halten eine andere Leiche für die seine. Um das Erbe nicht zu gefährden, wollen sie die Leiche verstecken und schicken sie in einem Wasserfass zu sich nach Hause. Leider sitzen Michael und einer seiner seltsamen Freunde im Gepäckwagen und besagter Freund hat die tolle Idee, die Adresszettel aller Gegenstände zu vertauschen. So bekommen Morris und John eine Herkules-Statue und die Leiche geht an einen Künstler.
Besagter Künstler ruft in Panik seinen Anwalt an - Michael - der viel Spaß daran hat, unter großer Verkleidung, Alkoholkonsum und einer grotesken Farce die Leiche zu entsorgen. Indem er sie in einen Flügel steckt und diesen Flügel einem Bekannten ins Wohnzimmer stellt.
Gideon, so dessen Name, muss nun seinerseits die Leiche entsorgen und kommt auf die mindestens ebenso brillante Idee, sich ein Hausboot zu mieten, vorzugeben, ein Komponist zu sein, sich den Flügel liefern zu lassen und dann alles zu versenken. Aber soweit kommt es nicht, denn der Wagen mit dem Flügel wird geklaut und verschwindet auf Nimmerwiedersehen aus der Geschichte.
Zwischenzeitlich gabelt Michael in einem Pub Onkel Joseph auf, so dass dann etwas später auch der Rest der Familie weiß, dass er nicht tot ist. Am Ende überschreiben Morris und John Michael ihre Anteile an Lederfabrik und Erbe Michael, damit der den Mund hält. Welcher Onkel also auch immer der Letzte Überlebende ist, am Ende wird Michael erben.
Das Ganze hat also überhaupt keinen tieferen Sinn, auch als Handlung ist es dürftig, und lebt alleine von den abstrusen Handlungen und Ideen der einzelnen Personen. Von denen ist Michael sicher die schillerndste Persönlichkeit. Gideon ist die sympathischste, wenn auch nicht grade hellste, und der Künstler und Morris sind zum müde belächeln da. Auf gewisse Weise ist es also unterhaltsam. Albern unterhaltsam.
Ja, der Robert Louis Stevenson von "Die Schatzinsel". Lloyd Osbourne ist sein Stiefsohn. Die beiden haben bei einigen Romanen zusammengearbeitet, dieser hier ist der erste.
Dem Roman zugrunde liegt die Idee der Tontine. Eine Gruppe Leute im Kindesalter zahlt jeder Geld ein und der letzte Überlebende bekommt den Gesamtbetrag. In diesem Fall gibt es noch zwei Überlebende. Nennen wir sie der Einfachheit halber Onkel Masterman und Onkel Joseph. Onkel Masterman hat einen Sohn, der dann eines Tages wohl der Nutznießer des Geldes sein wird, falls sein Vater der letzte Überlebende ist. Er heißt Michael und ist Jurist. Sollte Onkel Joseph der letzte Überlebende sein, fällt das Geld am Ende an seine Neffen Morris und John, die in der Zwischenzeit in seinem Ledergeschäft arbeiten. Onkel Joseph hält gerne populärwissenschaftliche Reden und fühlt sich von Morris gegängelt.
Das Chaos beginnt, als Onkel Joseph, Morris und John mit dem Zug unterwegs sind. Es gibt ein Unglück, im Nachfolgenden macht sich Onkel Joseph aus dem Staub und Morris und John halten eine andere Leiche für die seine. Um das Erbe nicht zu gefährden, wollen sie die Leiche verstecken und schicken sie in einem Wasserfass zu sich nach Hause. Leider sitzen Michael und einer seiner seltsamen Freunde im Gepäckwagen und besagter Freund hat die tolle Idee, die Adresszettel aller Gegenstände zu vertauschen. So bekommen Morris und John eine Herkules-Statue und die Leiche geht an einen Künstler.
Besagter Künstler ruft in Panik seinen Anwalt an - Michael - der viel Spaß daran hat, unter großer Verkleidung, Alkoholkonsum und einer grotesken Farce die Leiche zu entsorgen. Indem er sie in einen Flügel steckt und diesen Flügel einem Bekannten ins Wohnzimmer stellt.
Gideon, so dessen Name, muss nun seinerseits die Leiche entsorgen und kommt auf die mindestens ebenso brillante Idee, sich ein Hausboot zu mieten, vorzugeben, ein Komponist zu sein, sich den Flügel liefern zu lassen und dann alles zu versenken. Aber soweit kommt es nicht, denn der Wagen mit dem Flügel wird geklaut und verschwindet auf Nimmerwiedersehen aus der Geschichte.
Zwischenzeitlich gabelt Michael in einem Pub Onkel Joseph auf, so dass dann etwas später auch der Rest der Familie weiß, dass er nicht tot ist. Am Ende überschreiben Morris und John Michael ihre Anteile an Lederfabrik und Erbe Michael, damit der den Mund hält. Welcher Onkel also auch immer der Letzte Überlebende ist, am Ende wird Michael erben.
Das Ganze hat also überhaupt keinen tieferen Sinn, auch als Handlung ist es dürftig, und lebt alleine von den abstrusen Handlungen und Ideen der einzelnen Personen. Von denen ist Michael sicher die schillerndste Persönlichkeit. Gideon ist die sympathischste, wenn auch nicht grade hellste, und der Künstler und Morris sind zum müde belächeln da. Auf gewisse Weise ist es also unterhaltsam. Albern unterhaltsam.