Sir Balin the Ill-Fated
Apr. 10th, 2012 12:20 pmvon Gerald Morris
Teil vier der "Knights Tales", und ich hoffe ja immer noch, dass der nächste "Sir Kay the Loyal" sein wird. Morris hat zumindest gesagt, dass er die Idee gut findet, also wirds vielleicht wirklich was.
Sir Balin ist ein Ritter aus den frühen Jahren von Artus Herrschaft - Artus ist gerade erst König, von Helden wie Lancelot oder Gawain ist noch lange nicht die Rede. Sir Balin hat einen Bruder namens Sir Balan, weil Leute es damals wohl stlyisch fanden, ihre Söhne ähnlich zu benennen. Wenn man Malory liest, dann erfährt man über ihn, dass er einen Cousin von Artus erschlagen hat, dann ein Schwert zieht, das nur "der nobelste Ritter der Welt ziehen kann", zusammen mit seinem Bruder einen feindlichen König für Artus besiegt, später einen unsichtbaren Ritter zur Gralsburg verfolgt, Pelleas den Speer ins Bein rammt und am Ende auf einer Insel gegen seinen Bruder kämpft, wobei sie einander töten (wenn die Leute mal ihre eigenen Schilde tragen würden... aber nein... ist halt Malory ;)). Dazwischen passieren noch ein paar Dinge, aber die hat Morris weggelassen - das eine, um Balin sympathischer zu machen, das andere, weil die Sache mit dem Blut, das die mit Balin reitende Dame für eine kranke Burgherrin geben soll, wahrscheinlich den Rahmen des Buchs sprengen würde.
All die erwähnten wichtigen Punkte sind drin. Da es ein Kinderbuch ist, sterben die Brüder am Ende nicht, aber sonst entspricht es exakt den Anforderungen der Vorlage. Als roter Faden zieht sich eine Prophezeihung durch das Buch, die am Anfang von der "Old Lady of an undistinguished Mountain" gesprochen wird, die zwar die Zukunft von Babys vorhersehen kann aber nicht, wann es aufhört zu regnen. Sie prophezeit, dass Balin als der nobelste Ritter Englands bekannt sein wird, große Taten vollbringt, die ihm aber schlecht bekommen und anderen Unglück bringen, an einem Tag zwei Königreiche zerstören wird, den Dolorous Stroke (das Wort kann sich natürlich keiner merken) austeilen und am Ende den Ritter, den er auf der Welt am meisten liebt, töten wird. Dabei wollte seine Mutter eigentlich nur wissen, ob er ein nettes northern girl heiraten wird. So kanns gehen. ;)
Wie immer ist das Buch rasant, voller lebendiger Charaktere und witzig. Neben albernen Prophezeihern bietet es auch noch eine berufsmäßige Questing Lady, die die Familientradition hochhält und einfach nicht begreifen kann, wie ihre Schwester die Studien zur Damsel in Distress aufnehmen konnte, und die eine gewohnt intelligente Questenbegleitung ist. Der König, der den Dolorous Stroke empfängt, ist nicht der Gralskönig, und für alle anderen Vorkommnisse hat Morris auch wie immer gute Erklärungen. Respekt für die Geschichte, kleine Seitenhiebe... wie immer großartig.
"What if the prohetess at my christening was just spouting a bunch of rot?"
"I guess the only way to find out would be to test it. Why don't you try going against the prophecy and see if you can change your fate? What else did the Old Woman of the Mountain say?"
Sir Balin thought about this for a moment, then said, "Well, she prophesied that I would never turn down an adventure."
"And have you ever turned down an adventure?"
"Not yet," Sir Balin admitted. "But it's worth a go, don't you think?"
"I suppose," Lady Annalise said dubiously. "It's going to make it harder to find a quest, though."
"Nonsense," Sir Balin said. "It's the quest to defeat fate itself."
Lady Annalise smiled. "Brilliant! Why, that has to be nobelest quest of all!" She began to giggle. "Which, of course, makes you the noblest Knight in England."
"Bother," said Sir Balin. "Not fulfilling my destiny may be harder than I thought."
Teil vier der "Knights Tales", und ich hoffe ja immer noch, dass der nächste "Sir Kay the Loyal" sein wird. Morris hat zumindest gesagt, dass er die Idee gut findet, also wirds vielleicht wirklich was.
Sir Balin ist ein Ritter aus den frühen Jahren von Artus Herrschaft - Artus ist gerade erst König, von Helden wie Lancelot oder Gawain ist noch lange nicht die Rede. Sir Balin hat einen Bruder namens Sir Balan, weil Leute es damals wohl stlyisch fanden, ihre Söhne ähnlich zu benennen. Wenn man Malory liest, dann erfährt man über ihn, dass er einen Cousin von Artus erschlagen hat, dann ein Schwert zieht, das nur "der nobelste Ritter der Welt ziehen kann", zusammen mit seinem Bruder einen feindlichen König für Artus besiegt, später einen unsichtbaren Ritter zur Gralsburg verfolgt, Pelleas den Speer ins Bein rammt und am Ende auf einer Insel gegen seinen Bruder kämpft, wobei sie einander töten (wenn die Leute mal ihre eigenen Schilde tragen würden... aber nein... ist halt Malory ;)). Dazwischen passieren noch ein paar Dinge, aber die hat Morris weggelassen - das eine, um Balin sympathischer zu machen, das andere, weil die Sache mit dem Blut, das die mit Balin reitende Dame für eine kranke Burgherrin geben soll, wahrscheinlich den Rahmen des Buchs sprengen würde.
All die erwähnten wichtigen Punkte sind drin. Da es ein Kinderbuch ist, sterben die Brüder am Ende nicht, aber sonst entspricht es exakt den Anforderungen der Vorlage. Als roter Faden zieht sich eine Prophezeihung durch das Buch, die am Anfang von der "Old Lady of an undistinguished Mountain" gesprochen wird, die zwar die Zukunft von Babys vorhersehen kann aber nicht, wann es aufhört zu regnen. Sie prophezeit, dass Balin als der nobelste Ritter Englands bekannt sein wird, große Taten vollbringt, die ihm aber schlecht bekommen und anderen Unglück bringen, an einem Tag zwei Königreiche zerstören wird, den Dolorous Stroke (das Wort kann sich natürlich keiner merken) austeilen und am Ende den Ritter, den er auf der Welt am meisten liebt, töten wird. Dabei wollte seine Mutter eigentlich nur wissen, ob er ein nettes northern girl heiraten wird. So kanns gehen. ;)
Wie immer ist das Buch rasant, voller lebendiger Charaktere und witzig. Neben albernen Prophezeihern bietet es auch noch eine berufsmäßige Questing Lady, die die Familientradition hochhält und einfach nicht begreifen kann, wie ihre Schwester die Studien zur Damsel in Distress aufnehmen konnte, und die eine gewohnt intelligente Questenbegleitung ist. Der König, der den Dolorous Stroke empfängt, ist nicht der Gralskönig, und für alle anderen Vorkommnisse hat Morris auch wie immer gute Erklärungen. Respekt für die Geschichte, kleine Seitenhiebe... wie immer großartig.
"What if the prohetess at my christening was just spouting a bunch of rot?"
"I guess the only way to find out would be to test it. Why don't you try going against the prophecy and see if you can change your fate? What else did the Old Woman of the Mountain say?"
Sir Balin thought about this for a moment, then said, "Well, she prophesied that I would never turn down an adventure."
"And have you ever turned down an adventure?"
"Not yet," Sir Balin admitted. "But it's worth a go, don't you think?"
"I suppose," Lady Annalise said dubiously. "It's going to make it harder to find a quest, though."
"Nonsense," Sir Balin said. "It's the quest to defeat fate itself."
Lady Annalise smiled. "Brilliant! Why, that has to be nobelest quest of all!" She began to giggle. "Which, of course, makes you the noblest Knight in England."
"Bother," said Sir Balin. "Not fulfilling my destiny may be harder than I thought."