Jan. 12th, 2014

blauerfalke: (foto)
Sehr viel besser als ich ihn nach den vernichtenden Kritiken zum Kinostart erwartet hatte. Klar, er hat seine absurden Momente, und er hat auch Momente, wo es richtig albern wird - zum Beispiel, wenn Spock Kirk und Kahn vor Weltraumschrott in Größe eines Hauses warnt, auf den sie gerade zufliegen. Außerdem dauern diverse Actionszenen einfach viel zu lange, aber das ist das Genre. Da passe ich wahrscheinlich einfach nur nicht gut genug ins Profil der Zielgruppe.

Ansonsten machen sie da weiter, wo sie mit dem letzten Film aufgehört haben: die Crew rauft sich zusammen, über alle interkulturellen und Interspezies-Grenzen hinweg. Es gibt ausreichend Charakterentwicklung für Kirk und Spock, deren Differenzen das Hauptaugenmerk bekommen und die einige beeindruckende Momente bekommen, Uhura darf mit einem Klingonen von Angesicht zu Angesicht Klingonisch reden, Scott darf beweisen, dass er seine persönlichen Prinzipen noch immer über alle Regeln und Hierachien stellt, und auch Zulu und Checkov kriegen ein paar kleine Momente, auch wenn Zulu da glänzen darf und Checkov mir immer eher leid tut... Der Beste in der Crew ist und bleibt aber Dr. McCoy (Karl Urban), der weiterhin Patienten untersuchen darf, die sich weigern, ungefragt medizinische und kulturelle Ratschläge gibt und natürlich auch "Verdammt, ich bin Arzt, kein..." sagen darf, denn darauf warten die Fans. Ich war nie ein Fan von der Rolle, aber das hat sich mit dem Neustart schlagartig geändert. Diesmal haben sie ihm tatsächlich ein bisschen mehr zugestanden, als nur der Stichwortgebern zu sein, und ich bin sicher, sie fliegen zu Beginn nur mit einem Shuttle zur Enterprise statt zu beamen, damit Dr. McCoy beweisen kann, dass ihm da nicht mehr schlecht wird. Nacher, als die Enterpreis abstürzt, sagt er allerdings gegenüber einer Patienten, dass er seekrank wird. Gezeigt haben sies diesmal aber nicht. ;)

Ich kenne die alten Filme kaum, darum kenne ich auch die alte Handlung mit Kahn kaum. Ich erkenne Kahn, wenn ich ihn sehe, und ich habe immerhin erkannt, dass die Szene mit dem sterbenden Kirk innerhalb eines Raumes (in diesem Fall der Reaktor) und Spock außen vor der Tür eine Umkehrung der Szene in den alten Filmen ist, in der dann Spock stirbt. Falls es noch andere Gemeinsamkeiten oder Unterschiede gab, habe ich die nicht bemerkt.
Wahrscheinlich ist das von Vorteil, denn so kann ich mich der Darstellung von Kahn durch Benedict Cumberbatch unvoreingenommen nähern. Er hat die gleiche Haarfarbe wie bei Sherlock, wenn sich die Gelfrisur auflöst, sieht man auch, dass es fast die gleiche Haarlänge ist, und er rennt in langen Mänteln durch die Gegend. Außerdem spielt er emotional minimalistisch und einen intellektuell überlegenen Charakter. Nur ein bisschen viel weiße Schminke im Gesicht hat er... und er prügelt sich mehr. Die Regie hat dafür gesorgt, dass er von allem das Beste kriegt, also sieht es toll aus, und er gibt einen beeidruckend brutalen überlegenen Gegner ab. Was genau Kahn allerdings jetzt will und warum, bliebt für mich vollkommen im Dunkeln. Das finde ich persönlich ein bisschen blöd, denn so wirkt die Rolle doch sehr random. Halt irgendein Typ, der auch Krieg will. Wie ja eigentlich jede Menge Typen, die Böse (TM) sind.

Ansonsten bleibt der Film dem Star Trek Universum treu, indem er ausgiebig über die Oberste Direktive, Frieden, Krieg, Freundschaft, Ehrlichkeit, Verständnis und die Wichtigkeit von Toleranz und Zusammenarbeit philosophiert. Ich weiß, dass viele das Star Trek ankreiden, aber für mich ist das ihre stärkste Seite. Dass es eben nicht einfach noch eine Ballerorgie im Weltraum ist, sondern der Traum von einem besseren Universum.
Dafür haben sie all ihren Hauptcharakteren genug mitgegeben, und darum mag ich den Film.

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