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Film von Disney/Pixar
Der Trailer war bunt. Die Kritiken waren begeistert. Ich hatte keine Ahnung, was es werden sollte - nur, dass es wohl dann doch nicht das lustig-schräge Abenteuer ist, das sie zuerst angekündigt hatten. Dia de Muertos ist ja nicht grade eine Trauerfeier, aber trotzdem... Ich habe auch nicht genug Hintergrundwissen, um zu beurteilen, wie gut sie da die Umstände getroffen haben, aber wie gesagt, die Kritiken waren begeistert. Auch davon. Also gehe ich mal davon aus, dass sie sich Mühe gegeben haben und sich das gelohnt hat.
Miguel ist Teil einer Familie von Schuhmachern, die der Musik abgeschworen haben, weil Ur-Ur-Großvater mal die Ur-Ur-Großmutter samt Tochter sitzengelassen hat, um Musik für die ganze Welt zu machen. Davon ist er nie zurückgekommen, also machen jetzt alle Schuhe und hassen Musik. Nur Miguel nicht - er will ausgerechnet Musiker werden. Um allen zu beweisen, dass er Talent hat, will er am Dia des Muertos am Talentwettbewerb teilnehmen, und weil er dafür eine Gitarre braucht, klaut er eine aus dem Grabmal des größten mexikanischen Musikers aller Zeiten, Ernesto de la Cruz.
Im nächsten Moment findet er sich auf der Ebene der Toten wieder. Um zurück in die Welt der Lebenden zu kommen, braucht er den Segen eines Familienmitglieds - und das vor Sonnenaufgang, sonst muss er in der Welt der Toten bleiben. Und weil Miguel Ernesto für besagten Ur-Ur-Großvater hält, wäre es doch das Beste, den Segen von ihm zu bekommen.
Genaugenommen ist der ganze Film vorhersehbar. Der große Held ist nicht der große Held, für den Miguel ihn hält, sondern ein ziemlicher Egomane (auch wenn sie einen für zehn Minuten ganz schön daran zweifeln lassen, dass es so ist, wie man das erwartet), und er ist auch wie erwartet nicht der Ur-Ur-Großvater. Der entpuppt sich als jemand anders, was aber auch keine Überraschung ist. Zur Bekanntmachung der Übeltat greifen sie auf das alte "Kamera überträgt ins ganze Stadion, ohne dass der Bösewicht das mitbekommt"-Stilmittel zurück.
Und weil es von Disney ist, wäre man doch sehr enttäuscht, wenn am Ende nicht alle versöhnt wären, einander lieb haben und Miguel soviel Musik machen darf, wie er möchte - wie gesagt, es ist Disney, und auf Disney ist Verlass. Sie liefern das Happy End. Jeder kriegt, was er verdient.
Und es macht nicht das geringste bisschen aus, das all das genauso passiert, wie man es erwartet. Einmal natürlich, weil ich mir genau deswegen einen Disney-Film angucke. Wenn es das ist, was ich will, werde ich mich hüten, mich zu beschweren, dass sie es genauso machen. Auf der anderen Seite aber auch, weil es ein wirklich gut gemachter Film ist. Es beschwört die alten Ideale von Familie, Zusammenhalt und Liebe, von Vergebung und Verständnis, und von Gerechtigkeit. Die Charaktere sind nachvollziehbar und haben genug Tiefe, dass es leicht fällt, ihr Verhalten zu verstehen und mit ihnen zu hoffen.
Er ist unterhaltsam, mit vielen schönen Ideen, und er sieht richtig gut aus. Das Land der Toten ist liebevoll und detailreich entworfen, die Traditionen zum Dia de Muertos werden als solide und selbstverständlich dargestellt, und die Spirit Guides sind ein schickes Extra, egal ob Pepita, die riesige Greif-Katze, oder Dante, der zuerst als tolpatischer Straßenköter daherkommt.
Lobend erwähnen möchte ich auch, dass die ältere Generation der weiblichen Seite der Familie mal nicht generisch aussieht. Wir nähern uns. Irgendwann schaffen sie es auch, nicht-generische weibliche Personen jüngeren Alters zu animieren.
Und nicht zu vergessen hat er einen wunderbaren Hauptsong, der in der simplen Akustikversion richtig zu Herzen geht und zu Recht einen Oskar gewonnen hat. Der hat das Zeug zum Klassiker.
Wenn es ein Qualitätskriterium ist, dass ich zwanzig Minuten nach Filmende noch immer heule, dann ist es einer der besten Filme, die ich in den letzten Jahren gesehen habe.
Besagter Song heißt übrigens "Remember me". Erinnerung ist Unsterblichkeit. Wie wahr.
Der Trailer war bunt. Die Kritiken waren begeistert. Ich hatte keine Ahnung, was es werden sollte - nur, dass es wohl dann doch nicht das lustig-schräge Abenteuer ist, das sie zuerst angekündigt hatten. Dia de Muertos ist ja nicht grade eine Trauerfeier, aber trotzdem... Ich habe auch nicht genug Hintergrundwissen, um zu beurteilen, wie gut sie da die Umstände getroffen haben, aber wie gesagt, die Kritiken waren begeistert. Auch davon. Also gehe ich mal davon aus, dass sie sich Mühe gegeben haben und sich das gelohnt hat.
Miguel ist Teil einer Familie von Schuhmachern, die der Musik abgeschworen haben, weil Ur-Ur-Großvater mal die Ur-Ur-Großmutter samt Tochter sitzengelassen hat, um Musik für die ganze Welt zu machen. Davon ist er nie zurückgekommen, also machen jetzt alle Schuhe und hassen Musik. Nur Miguel nicht - er will ausgerechnet Musiker werden. Um allen zu beweisen, dass er Talent hat, will er am Dia des Muertos am Talentwettbewerb teilnehmen, und weil er dafür eine Gitarre braucht, klaut er eine aus dem Grabmal des größten mexikanischen Musikers aller Zeiten, Ernesto de la Cruz.
Im nächsten Moment findet er sich auf der Ebene der Toten wieder. Um zurück in die Welt der Lebenden zu kommen, braucht er den Segen eines Familienmitglieds - und das vor Sonnenaufgang, sonst muss er in der Welt der Toten bleiben. Und weil Miguel Ernesto für besagten Ur-Ur-Großvater hält, wäre es doch das Beste, den Segen von ihm zu bekommen.
Genaugenommen ist der ganze Film vorhersehbar. Der große Held ist nicht der große Held, für den Miguel ihn hält, sondern ein ziemlicher Egomane (auch wenn sie einen für zehn Minuten ganz schön daran zweifeln lassen, dass es so ist, wie man das erwartet), und er ist auch wie erwartet nicht der Ur-Ur-Großvater. Der entpuppt sich als jemand anders, was aber auch keine Überraschung ist. Zur Bekanntmachung der Übeltat greifen sie auf das alte "Kamera überträgt ins ganze Stadion, ohne dass der Bösewicht das mitbekommt"-Stilmittel zurück.
Und weil es von Disney ist, wäre man doch sehr enttäuscht, wenn am Ende nicht alle versöhnt wären, einander lieb haben und Miguel soviel Musik machen darf, wie er möchte - wie gesagt, es ist Disney, und auf Disney ist Verlass. Sie liefern das Happy End. Jeder kriegt, was er verdient.
Und es macht nicht das geringste bisschen aus, das all das genauso passiert, wie man es erwartet. Einmal natürlich, weil ich mir genau deswegen einen Disney-Film angucke. Wenn es das ist, was ich will, werde ich mich hüten, mich zu beschweren, dass sie es genauso machen. Auf der anderen Seite aber auch, weil es ein wirklich gut gemachter Film ist. Es beschwört die alten Ideale von Familie, Zusammenhalt und Liebe, von Vergebung und Verständnis, und von Gerechtigkeit. Die Charaktere sind nachvollziehbar und haben genug Tiefe, dass es leicht fällt, ihr Verhalten zu verstehen und mit ihnen zu hoffen.
Er ist unterhaltsam, mit vielen schönen Ideen, und er sieht richtig gut aus. Das Land der Toten ist liebevoll und detailreich entworfen, die Traditionen zum Dia de Muertos werden als solide und selbstverständlich dargestellt, und die Spirit Guides sind ein schickes Extra, egal ob Pepita, die riesige Greif-Katze, oder Dante, der zuerst als tolpatischer Straßenköter daherkommt.
Lobend erwähnen möchte ich auch, dass die ältere Generation der weiblichen Seite der Familie mal nicht generisch aussieht. Wir nähern uns. Irgendwann schaffen sie es auch, nicht-generische weibliche Personen jüngeren Alters zu animieren.
Und nicht zu vergessen hat er einen wunderbaren Hauptsong, der in der simplen Akustikversion richtig zu Herzen geht und zu Recht einen Oskar gewonnen hat. Der hat das Zeug zum Klassiker.
Wenn es ein Qualitätskriterium ist, dass ich zwanzig Minuten nach Filmende noch immer heule, dann ist es einer der besten Filme, die ich in den letzten Jahren gesehen habe.
Besagter Song heißt übrigens "Remember me". Erinnerung ist Unsterblichkeit. Wie wahr.