Aquaman

Jan. 4th, 2019 09:31 pm
blauerfalke: (geschichten)
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oder "King Arthur of Atlantis"

Superhelden-Film, diesmal von DC

Es gibt da diesen Klischeespruch, dass Marvel-Fans wegen der Charaktere gucken und DC-Fans wegen dem eye candy... ich würde mich nicht als Fan bezeichnen, aber als Scherz ist das immer gut. Vor allem, wenn man mit einer Freundin ins Kino geht, mit der man nur alle paar Jahre mal ins Kino gehen kann, weil wir selten die gleichen Filme sehen wollen. Und die dann tatsächlich wegen dem eye candy gucken wollte. Ich wäre sonst nicht für den Film ins Kino gegangen, also wars mehr ein schöner gemeinsamer Abend, und das ist ja auch was wert.


Wie in jedem Superhelden-Film muss was gerettet werden. In diesem Falle ist das die Erde, oder auch nur deren Landbevölkerkung, denn die Unterwasser-Bevölkerung hat ihr den Krieg erklärt und will sie vernichten. Angeführt wird sie dabei vom König von Atlantis. Der heißt Orm und wird von Patrick Wilson gespielt, der mit den blondierten Haaren Julian Sands so ähnlich sieht, dass ich mich während des Films mehrmals daran erinnern musste, dass er eben nicht Julian Sands ist. Aber so gabs dann wenigstens auch für mich was zu gucken. Vorteil.

Denn beim Hauptdarsteller handelt es sich um den Halb-Mensch-Halb-Atlanter Arthur, der von Jason Mormoa gespielt wird, und der ist nicht grade mein Typ. Aber die Rolle ist nett, er hat einen gewissen Charme und er kann die Sache tragen, also gehts schon in Ordnung.

Darüber hinaus gibt es Dolph Lundgren (habe ich nicht erkannt) und Nicole Kidman (habe ich erkannt) in Nebenrollen und natürlich wieder sehr viel CGI. Drei Viertel des Films spielen unter Wasser, und das muss natürlich was hermachen. Was es dann auch tut. Schicke Designs, nette Lichteffekte und die Seepferde fand ich besonders stylisch.

Es gibt auch einen Love Interest, Mera (Amber Heard), die die Verlobte von Orm ist, sich aber dann natürlich mit Arthur einlässt. An sich ist der Charakter nett aufgebaut - Sieht man davon ab, dass die intelligente, hochgebildete Prinzessin es nicht für nötig hält, dass Geschenk, dass der verhasste Verlobte ihr gibt, abzulegen. Klar, hat ja sentimentalen Wert, wenn man ihn nicht leiden kann, und sowas enthält ja auch nie einen Peilsender. - aber ich glaube, mir hätte sie besser gefallen, wenn sie nicht der love interest geworden wäre. Können Männer und Frauen nicht auch mal einfach befreundet sein? (Ja, Marvel, ich beobachte dich misstrauisch. Der nächste Avengers kommt ja erst noch.)

Egal. Im Ganzen ist es ein unterhaltsamer Film, bunt und sogar mit Humor, und er funktioniert. Wie erwartet darf man nicht zu tief graben - Arthur ist ein Halbblut, und wir sollen uns nicht wundern, dass die Atlanter vielleicht doch lieber einen König hätten, der auch Voll-Atlanter ist? Für die kommt Arthur ja doch eher als hergelaufener Störenfried daher... Und dass Orm uns auch wieder mit "Ich hasse dich, weil unsere Mutter sterben musste, weil sie dich geboren hat." kommt, ist ebenso klischeehaft wie dieses Motiv schon immer albern war. Aber wenigstens bietet es uns die Chance, dass jetzt, wo Mama "Ich liebe euch beide, habt einander auch lieb." gesagt hat (nein, sie ist nicht tot), vielleicht in den nächsten Filmen ein bisschen Annäherung und Teamwork dabei rauskommen könnte. Ja, ich glaube, das würde mich interessieren. Schließlich hat Arthur keinerlei Ahnung von diesem Königreich, das er ja jetzt regieren soll. Da wäre Hilfe von Einheimischen von Vorteil. Warum nicht vom kleinen Bruder?

Denn daran krankt der Film auch ein bisschen: zu viele Bösewichte. Hätte Orm nicht gereicht? Musste sich Arthur gleich in der ersten Einstellung mit der Entscheidung, einen Piraten sterben zu lassen, dessen Sohn zum Feind machen - der wird uns sicher in den nächsten Teilen als Hauptgegner erhalten bleiben, aber so für den ersten Film fand ichs zu überfrachtet. Noch mehr Zweikämpfe. Die sind zwar alle toll choreographiert, aber irgendwann werden es einfach zu viele. Da wäre weniger mehr gewesen, aber genau genommen bin ich nicht die Zielgruppe.

Am meisten mochte ich den Schnitzeljagd-Teil, in dem Mera und Arthur auf der Suche nach dem heiligen Gral Dreizack sind. Das war unterhaltsam und spaßig. Auch wenn Arthur auf die Erklärung, dass er jetzt den Dreizack suchen müsse, "Danke, ich habe schon einen." sagte und wir uns anguckten und spontan "Nein, hat er nicht. Das ist ein Fünfzack." sagten.
Aber ich schätze, ein guter König braucht kein Mathe. Kann man sich einen Berater zu anschaffen.

Oh, am Rande, Arthur heißt tatsächlich Arthur nach König Artus. Denn immerhin ist er ja ein König.

Und der berührendste Moment war wahrscheinlich, als wir lernten, dass Arthurs Vater (Mensch) Jahrzehnte später noch immer zweimal am Tag auf dem Steg ans Meer geht, in der Hoffnung, dass Arthurs Mutter (Atlanterin) wie versprochen zurückkommt. Und natürlich der Moment, in dem sie das dann tatsächlich tut. Schlicht, aber schön.

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