Mürrische Monster

[blauerfalke]

von Royce Buckingham


Band 2 zu "Dämliche Dämonen", der im Englischen Original "Demon Keeper" heißt und den ich auch auf Englisch gelesen habe. Darum hat mir der Verweis auf den anderen Titel nichts gesagt und ich habe drei Seiten gebraucht, um zu merken, dass es ein Sequel ist und dass ich Band 1 tatächlich gelesen habe. Nicht, weil ich eine der handelnden Personen erkannt habe, aber weil ich das Haus erkannt habe, in dem das Ganze spielt. Mit dem TIER im Keller, dem man morgens eine widerliche Mischung aus Innereien und Blut hinunterschütten muss, um es zu füttern. Das sagt schon genug darüber aus, wie sehr ich mich für die Personen interessiert habe.

So ist es auch diesmal, aber da es auf Deutsch ist, konnte ich es mal eben quer lesen. Grobe Handlung mitbekommen für zwischendurch, das reicht.
Also, Nate - depressiv, fühlt sich immer für alles verantwortlich - hat ein Haus voller Dämonen geerbt, auf die er aufpassen muss. Richie - hält sich für den Tollsten - ein Straßenjunge, den er in Band 1 aufgelesen hat, ist sein Lehrling. Sandy, eine typische graue Maus, die in der Bibliothek arbeitet, ist seine Freundin. Sie arbeiten daran, die Dämonenhelfer des Bösewichts aus Teil 1 einzufangen, als eine Dämonensammlerin auftaucht und ein Dämonenfresser. Letzterer muss natürlich besiegt werden und jetzt weiß Nate, wer seine Eltern auf dem Gewissen hat, und macht sich auf, den Dämon zu finden. Es wird also wohl auch noch einen dritten Band geben.

Keiner der Protagonisten ist mir besonders sympatisch - auch wenn ich zugeben muss, dass es bei Sandy vor allem daran liegt, dass der wichtigste Schritt in ihrer Entwicklung ist, dass sie jetzt ein Mädchen mit einem Freund (TM) ist, und ich sowas immer hasse. Umso mehr, weil es auch noch genau so gesagt wird. Wörtlich. Ich zitiere: "Sie (Sandy) hatte den selbstbewussten Gang eines Mädchens, das im Zeugnis nur Einsen hatte oder dessen Auto immer frisch geputzt und gesaugt war; aber vor allem war es der beschwingte Gang eines Mädchens, das, wirklich und wahrhaftig, einen festen Freund hatte, was für Sandy eine ganz neue Erfahrung war." (S. 33)
Da frage ich mich schon, was für ein Bild das vermitteln soll... und das ist noch mein freundlichster Gedanke dazu.

Sprich, auch wenn der Rest vom Buch im Grunde unterhaltsam ist, kann ich es nicht empfehlen.

Weitere Anmerkung: Die Titel der deutschen Reihe lassen einen erwarten, dass es lustige Bücher sind, vielleicht sogar satirische. Sind sie nicht. Sie sind sogar ziemlich düster, recht brutal und hin und wieder auch eklig. Im Original heißen sie "Demon Keeper" und "Demoneater", das wird der Sache sehr viel gerechter.