Kriminalgeschichten unserer Zeit

[blauerfalke]

von Barbara Bartos-Höppner (Hrsg.)

Untertitel: "Bekannte Schrifsteller schildern spannende Fälle"

Das Buch ist von 1976, daher hat es mich überrascht, dass ich sogar eine der bekannten Schriftstellerinen des Untertitels kenne, nämlich Käthe Reicheis. Bevor jetzt jemand beeindruckt ist, ich kenne sie nicht von einem ihrer zahlreichen originalen Werke, sondern ihr "König Artus und die Ritter der Tafelrunde"-Buch. Und ich bin mir recht sicher, es nicht gemocht zu haben.
Nützlicherweise gibt es am Ende des Buches eine Autorenliste, und so habe ich immerhin gelernt, dass Boy Lornsen der Autor von "Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt" ist. Außerdem ist er auf Sylt geboren, was mich zu dem Gedanken brachte, dass "Boy" ein beliebter Vorname für Jungs auf Inseln in der Nordsee gewesen zu sein scheint...

Okay. Es handelt sich um ein Jugendbuch. Das heißt, jemand wie ich kann es lesen, ohne sich Gedanken darum machen zu müssen, ob es zu blutig oder zu grausam werden könnte. Wird es dann auch nicht. Es ist auch angenehm wenig altmodisch, die meisten Geschichten und Settings funktionieren auch heute noch und wirken zeitgenössisch. Jeder der Autoren/Autorinnen kann schreiben und weiß, wie man eine gute Geschichte erzählt. Als kurzweilige Unterhaltung also allemal gut geeignet.

Nur dass die beiden Kidnapper beim Düsseldorfer Karnevalszug, während sie ihr Opfer wegschleppen, "Helau" und "Alaaf" rufen... Nicht nur, dass es extrem unklug ist, in Düsseldorf "Alaaf" zu rufen (oder ein Kölsch zu bestellen) es ist auch absolut unrealistisch, dass jeder in der Menge das so einfach irgnorieren würde.
Aber der Autor ist in Essen geboren. Da muss man ihm das nachsehen.