Gebrauchsanweisung fürs Zugfahren
Jan. 22nd, 2024 11:18 am![[personal profile]](https://www.dreamwidth.org/img/silk/identity/user.png)
von Jaroslav Rudiš
Herr Rudiš ist Tscheche, und er liebt Züge. Leider ist er auch Brillenträger und darum kann er nicht Lokführer werden. Da er aber aus einer Familie von Eisenbahnern stammt, hat er es trotzdem geschafft, mehr als einmal in seinem Leben eine Lok selbst fahren zu dürfen.
Da das natürlich Ausnahmen sind, fährt Herr Rudiš ansonsten vor allem in Zügen mit. Oder beobachtet sie aus dem Fenster seiner Wohnung, wie sie vorbeifahren. Oder er liest Kursbücher und unternimmt so imaginäre Reisen. Kurz, er ist ein typischer Zugfan - und auch wieder ein ganz untypischer, denn die meisten Zugfans haben eine Spezialisierung. Interessieren sich nur für eine besimmte Baureihe, oder die Eisenbahn eines bestimmtem Landstrichs oder nur eines Jahrzehnts... solche Dinge. Herr Rudiš nicht. Er weiß eine Menge über alles, aber nie alles über etwas, und er findet das auch sehr gut so.
Und er fährt gerne Zug einfach um den Zufahrens willen. Nicht, um irgendwo anzukommen. Dass, was kein Mensch verstehen kann, denn es geht doch darum, irgendwo hinzukommen, und die Reise ist nur Mittel zum Zweck.
Das Buch ist eine bunte Mischung aus der Beschreibung dessen, was Herr Rudiš am Zugfahren mag, historischer Information über diverse Eisenbahnen und -gesellschaften (und über Tschechien), Beschreibungen von Zugstrecken und Ratschlägen, welche da die schönsten sind, und Erinnerungen an ganz konkrete Reisen und die Menschen, mit denen er sie unternommen hat oder die er dabei kennengelernt hat. Herr Rudiš ist ein sehr kommunikativer Mensch, der keine Schwierigkeiten hat, Menschen kennenzulernen und Freundschaften zu schließen, und das kann man auf Bahnreisen ja auch immer besonders gut. Auch hat er ein extrem gutes Gedächtnis, was Menschen angeht, denn er erkennt Leute auch noch nach Jahren wieder, wenn er sie in einer anderen Ecke Europas wiedertrifft.
Es ist ein Buch für eine ganz bestimmte Sorte Mensch. Normalerweise beschäftigen sich Bücher und Filme über das Zugfahren vor allem mit dem, was es an den Orten zu sehen gibt, wo der Zug hinfährt, und den Menschen, die dort leben. Die große Ausnahme im Fernsehn ist "Eisenbahnromantik", die große Ausnahme unter den Büchern ist dieses hier. Es geht wirklich um die Fahrt. Vielleicht noch um den Zug selbst. Aber vor allem um die Fahrt.
Ich fahre gerne Zug, auch ohne jeden Sinn oder die Absicht, am Ziel irgendetwas zu besichtigen (nett, wenn es das gibt, aber wenn nicht... auch kein Problem). Einfach, weil ich gerne Zug fahre (auch wenn ich nicht die Gelassenheit und Ausdauer von Herrn Rudiš habe). Darum ist es ein großartiges Buch.
Leider kenne ich niemanden, dem ich es empfehlen könnte, aber es ist beruhigend zu wissen, dass es da draußen Menschen gibt, die meine Ansicht teilen.
Herr Rudiš ist Tscheche, und er liebt Züge. Leider ist er auch Brillenträger und darum kann er nicht Lokführer werden. Da er aber aus einer Familie von Eisenbahnern stammt, hat er es trotzdem geschafft, mehr als einmal in seinem Leben eine Lok selbst fahren zu dürfen.
Da das natürlich Ausnahmen sind, fährt Herr Rudiš ansonsten vor allem in Zügen mit. Oder beobachtet sie aus dem Fenster seiner Wohnung, wie sie vorbeifahren. Oder er liest Kursbücher und unternimmt so imaginäre Reisen. Kurz, er ist ein typischer Zugfan - und auch wieder ein ganz untypischer, denn die meisten Zugfans haben eine Spezialisierung. Interessieren sich nur für eine besimmte Baureihe, oder die Eisenbahn eines bestimmtem Landstrichs oder nur eines Jahrzehnts... solche Dinge. Herr Rudiš nicht. Er weiß eine Menge über alles, aber nie alles über etwas, und er findet das auch sehr gut so.
Und er fährt gerne Zug einfach um den Zufahrens willen. Nicht, um irgendwo anzukommen. Dass, was kein Mensch verstehen kann, denn es geht doch darum, irgendwo hinzukommen, und die Reise ist nur Mittel zum Zweck.
Das Buch ist eine bunte Mischung aus der Beschreibung dessen, was Herr Rudiš am Zugfahren mag, historischer Information über diverse Eisenbahnen und -gesellschaften (und über Tschechien), Beschreibungen von Zugstrecken und Ratschlägen, welche da die schönsten sind, und Erinnerungen an ganz konkrete Reisen und die Menschen, mit denen er sie unternommen hat oder die er dabei kennengelernt hat. Herr Rudiš ist ein sehr kommunikativer Mensch, der keine Schwierigkeiten hat, Menschen kennenzulernen und Freundschaften zu schließen, und das kann man auf Bahnreisen ja auch immer besonders gut. Auch hat er ein extrem gutes Gedächtnis, was Menschen angeht, denn er erkennt Leute auch noch nach Jahren wieder, wenn er sie in einer anderen Ecke Europas wiedertrifft.
Es ist ein Buch für eine ganz bestimmte Sorte Mensch. Normalerweise beschäftigen sich Bücher und Filme über das Zugfahren vor allem mit dem, was es an den Orten zu sehen gibt, wo der Zug hinfährt, und den Menschen, die dort leben. Die große Ausnahme im Fernsehn ist "Eisenbahnromantik", die große Ausnahme unter den Büchern ist dieses hier. Es geht wirklich um die Fahrt. Vielleicht noch um den Zug selbst. Aber vor allem um die Fahrt.
Ich fahre gerne Zug, auch ohne jeden Sinn oder die Absicht, am Ziel irgendetwas zu besichtigen (nett, wenn es das gibt, aber wenn nicht... auch kein Problem). Einfach, weil ich gerne Zug fahre (auch wenn ich nicht die Gelassenheit und Ausdauer von Herrn Rudiš habe). Darum ist es ein großartiges Buch.
Leider kenne ich niemanden, dem ich es empfehlen könnte, aber es ist beruhigend zu wissen, dass es da draußen Menschen gibt, die meine Ansicht teilen.