Eurovision Song Contest 2024
May. 12th, 2024 01:07 pm![[personal profile]](https://www.dreamwidth.org/img/silk/identity/user.png)
Nachdem ich die letzten Jahre nicht geguckt habe, dieses Jahr dann mal wieder. Große Kontroverse im Vorfeld, ob Israel teilnehmen darf/soll/wasauchimmer. Noch mehr Kontroverse, ob man darum boykottieren sollte/muss/wasauchimmer. In der Woche vorher große Kontroverse über das Verhalten/Äußerungen der Israelischen und der Irischen Delegation. Am Tag selbst noch mehr Kontroverse wegen kurzfristiger Disqualifizierung der Niederlande wegen angeblicher Handgreiflichkeiten ihres Vertreters gegenüber einer Kamerafrau und daraus resultierende Polizeiermittlung/Pfeifkonzerte/Boykott der niederländischen TV-Anstalt... Welcome to the Show!
Ich habe alleine geguckt, also konnte ich nach der Show ins Bett gehen, ohne mir den Voting-Marathon anzutun, bei dem ich mich immer furchtbar langweile. Wer gewonnen hat, ist ja nicht so besonders schwer rauszufinden. Darum habe ich auch keine Ahnung, wie das Voting aktuell abläuft, abgesehen davon, dass jedes Land eine Jury hat, und dass man jetzt während der gesamten Show schon anrufen kann. "Europe start Voting" ertönt also schon vor dem ersten Song.
Insgesamt war es sehr bunt, auch in den Kostümen ist endlich wieder Farbe da und nicht mehr nur alles schwarz und weiß. Und erstaunlich viele Teilnehmer haben in Landessprache gesungen, das finde ich persönlich auch immer schön.
Gastgeber war mal wieder Schweden - die traditionelle tolle ESC-Tribute-Nummer war aber schon der Intervall Act im zweiten Halbfinale - und eine der Moderatrinnen war auch wieder Petra Mede. Peter Urban als deutscher Kommentator ist in Rente gegangen, aber sein Nachfolger, dessen Namen ich leider nicht behalten habe, hat es gut gemacht. In der gleichen Tradition sozusagen, ähnlicher Humor, keine großen Experimente oder "das muss um jeden Preis anders sein". Hat mir gut gefallen. Wie er so schön sagte: "ESC - das ist Länderkunde und Genderkunde".
Motto des Abends United by Music
Sieger: Schweiz
Persönliche Favoriten: Frankreich, Armenien, Serbien, Deutschland. Und auch Kroatien war irgendwie nett, wenn auch vor allem als Partysong. (Und der Füller von Lynda Woodruff "You're good to go")
Modetrend des Jahres: Fingernägel. Entweder sehr lang oder sehr lang und gekrümmt, in dunkelrot, schwarz, weiß... wahrscheinlich als Tribute für Loreenas Sieg letzes Jahres. Den farblich schönsten Nagellack hatte Deutschland. Sehr schöne blau-grün-Glitzer-Töne, die zwar irgendwie nicht zum schwarzen Outfit und flammender Deko passten, aber trotzdem.
Runner-Up-Trend: Überdimensionierte Ringe (Griechenland, Ukraine)
Weiterer Trend des Jahres: Themengruppen. Wir hatten die "Das erinnert irgendwie an einem Film"-Gruppe (Schweden 'Matrix", Ukraine 'LOTR/Star Wars", UK "Rocky", Israel und Lettland "Stargate"), die Hexen-Gruppe (Irland, Norwegen), die Klassischer-Eurodance-Gruppe (Griechenland, Italien, Zypern, Georgien), die Folklore-muss-sein-Gruppe (Kroatien, Armenien) und die Apokalyptische-Industrieszenerie-Gruppe (Deutschland, Österreich).
Kulissentrend des Jahres: Käfige. Kleine, große, einzelne, viele, auf der Bühne, über der Bühne...
Kameraeinstellung des Jahres: Senkrecht von oben auf den/die Künstler/in. Damit das richtig zur Geltung kommt, muss der/die sich dann natürlich flach auf den Boden legen, auch gerne inklusiver aller Backgroundtänzer/innen. Oder auf ein praktischerweise in der Bühnenmitte stehendes Podest, das vorzugsweise rund ist.
Tanztrend des Jahres: Ausdruckstanz. Luxembourg, Israel, Italien, Portugal, Slovenien. Alle hatten diese Bewegung drin, die symbolisieren soll, dass der Herzschlag den gesamten Oberkörper mitbewegt, also erweckte es auch noch den Eindruck, als hätten die Choreographen sich abgesprochen (oder als hätten alle denselben Choreographen).
Beste Choreographie: Zypern. Schon alleine, weil das kein Ausdruckstanz war, sondern einfach nur eine klassische, schmissige, energiegeladene Tanz-Chroeographie ohne jede Symbolik. Ehrenvoller zweiter Platz: Litauen.
Schlechteste Choreographie: UK. Soll das Box-Sparring sein oder doch Sex?
Verwirrendstes Accessoir: Litauen. Ist das ein Nasenwurzelpiercing? Oder eine Klammer, die man aufsetzen kann?
Bestes Gesamtkunstwerk: Spanien. Sie sind beide Friseure. Sie sieht auch so aus, er sieht aus wie Dieter Bohlen. Sie haben zwei Tänzer dabei, die mit schwarzen Anzügen, Vollbärten und Make up auch wirken wie das Klischee von schwulen Friseuren. Dann reissen diese Tänzer sich die Anzüge runter und stehen in Overknee-Lack-Stilettos, Netzstrumpfhosen, Tangas und Korsagen da. Und dann räkeln sie sich gemeinsam mit der Sängerin auf einem runden, rotsamtgepolsterten Podest. Der Song heißt "Zorra", was laut Kommentator sowohl "Füchsin" als auch "Schlampe" bedeutet.
Sonderpreis Kunst: Slowenien. Sie trägt ein dunkelgraues, durchsichtes Ganzkörperkodom, ist barfuss und hat Haare bis zu den Waden, ihre Tänzer tragen hautfarbene Shorts und die Tänzerinnen hautfarbene Shorts und Bustiers. Gemeinsam machen sie Ausdruckstanz, unterstützt von ihren langen Fingernägeln, die sie immer wieder über ihren Anzug zieht, so dass ich schon fürchte, dass sie Löcher reinmachen könnte. Und dann beginnen die strategisch plazierten Stickereien an besagtem Anzug weiß zu leuchten.
Least Dressed Award: Da gab es dieses Jahr vieles. Slowenien mit dem durchsichtigen hautengen Dingens natürlich, aber auch Spanien, Italien, Luxembourg, Israel, Georgien und Österreich geben sich Mühe mit kurzen Kleidern oder Bodys und Strumpfhosen. Finnland tut, als würden sie unten ohne auftreten, Irland reisst sich mitten im Auftritt das Kleid runter... Trotzdem, der Preis geht an die Hintergrund-Herren von Spanien. Weil das so unerwartet war.
Schlechtestes Kostüm: UK. Kurze-Boxer-Trainingsklamotten. Das wirkte ordinär und trashig. Zweiter Platz: Schweiz. Das schaffte das Kunststück, gleichzeitig schräg und altbacken zu wirken. Außerdem war es lachsfarben.
Sonderpreis Landesbezug Kostüm: Kroatien. Häkelspitze überall. Als Ärmel, an der Kleidung, an den Instrumenten...
Exzessivste Verwendung eines Gimmicks: Schweiz. Die Person hatte eine silberne Satelittenschüttel dabei, die kippbar und drehbar war, und auf der sie auch exzessiv herumgeklettert/gelaufen/gefahren/etc ist.
Schrägster Auftritt: Finnland. Sie haben ein Ei aus Jeans-Hosen dabei. Einer trägt ein Jeans-Lappenkostüm, der andere ein T-Shirt und tut, als wäre er unten ohne (was nicht sein kann, denn das ist bei ESC verboten, aber für die Fernsehkamera haben sie immer was strategisch günstig davor). Dann kommt eine Jeansshorts von oben, wird angezogen, und dann zündet der Träger an beiden Seiten der Shorts einen Schlauch mit Feuerwerk. Oh, und er hat eine 80er-Jahre-Vokuhila-Frisur. Der Kommentator verglich mit "Austin Powers" ich fühlte mich eher an deutsche 80er-Jahre-Manta-Komödien erinnert.
Symbolischster Auftritt: Irland. Die auftretende Person hat einen kerzenumrahmten Beschwörungszirkel mit Pentagramm-Symbol dabei. Darin beschwört sie einen Dämon, den sie praktischerweise auch gleich mitgebracht hat, und macht mit ihm rum. Das Ganze scheint außer Kontrolle zu geraten (kein Wunder, wenn sowohl Beschwörer als auch Dämon beide im Zirkel sind), dann wird der Kerzenkreis hochgezogen und die Person scheint den Dämon zu besiegen. Dazu wird sehr viel gekreischt.
Bester Tribute-Auftritt: Norwegen. Sie wirken wie eine Nacherzählung des Auftritts von Irland, mit Hexenwald, seltsamen Instrumenten und wildem Herumgespringe der Band. Ich hatte eigentlich erwartet, dass auch noch jemand seine Gitarre zertrümmert, wurde aber enttäuscht.
Beste Liedzeilen: Estland. Laut Kommentator heißt das Lied "Wir wissen nichts über Drogen" (Die offizielle Homepage hat wieder Übersetzungen der Songs, da lohnt sich eigentlich der gesamte Text.). Auch schön Zypern mit "waking up in the morning I'm feeling a bit ooh-la-la" oder Kroatien mit "Gonna miss you all, but mostly the cat/Gonna miss my hay, gonna miss my bed".
Sonderpreis Kulisse-Song-Bezug: Serbien. Das Lied heißt "Ramonda", dabei handelt es sich um eine Blume (zu deutsch "Felsenteller"), und sie hat einen Felsen zum Rumklettern und Draufsitzen dabei.
Beste Projektionen: Ukraine und Serbien. Beides sehr poetisch. Bei Ukraine war es eine Art Berg/Vulkan-Kombination, bei Serbien Wolken, Sterne und Wasser.
Interessanteste Entscheidung, die aber gut funktioniert: Frankreich. Im letzten Refrain tritt er plötzlich mehrere Meter vom Mikro weg und beweist so, dass er gut genug singen kann, dass das Mikro seine Stimme trotzdem noch deutlich genug überträgt.
Enthusastischster Auftritt: Armenien und Estland. Beide hatten Spaß, bei beiden ist unklar, um was genau es geht, da sie um Landessprache singen. Armenien wirkt dabei mehr wie ein fröhliches Volksfest, Estland wie ein Kleinkrieg zwischen zwei Man in Black-Gruppen.
Sonderpreis Stereotypie-nein-doch-nicht: Schweiz. Die Schweiz schickt gefühlt immer einen dunkelhaarigen Jüngling mit einer Schmachtballade. Dieses Jahr ist die Person noch immer dunkelhaarig und jung, aber sie ist nonbinär und sing die Ballade genau darüber.
Ich habe alleine geguckt, also konnte ich nach der Show ins Bett gehen, ohne mir den Voting-Marathon anzutun, bei dem ich mich immer furchtbar langweile. Wer gewonnen hat, ist ja nicht so besonders schwer rauszufinden. Darum habe ich auch keine Ahnung, wie das Voting aktuell abläuft, abgesehen davon, dass jedes Land eine Jury hat, und dass man jetzt während der gesamten Show schon anrufen kann. "Europe start Voting" ertönt also schon vor dem ersten Song.
Insgesamt war es sehr bunt, auch in den Kostümen ist endlich wieder Farbe da und nicht mehr nur alles schwarz und weiß. Und erstaunlich viele Teilnehmer haben in Landessprache gesungen, das finde ich persönlich auch immer schön.
Gastgeber war mal wieder Schweden - die traditionelle tolle ESC-Tribute-Nummer war aber schon der Intervall Act im zweiten Halbfinale - und eine der Moderatrinnen war auch wieder Petra Mede. Peter Urban als deutscher Kommentator ist in Rente gegangen, aber sein Nachfolger, dessen Namen ich leider nicht behalten habe, hat es gut gemacht. In der gleichen Tradition sozusagen, ähnlicher Humor, keine großen Experimente oder "das muss um jeden Preis anders sein". Hat mir gut gefallen. Wie er so schön sagte: "ESC - das ist Länderkunde und Genderkunde".
Motto des Abends United by Music
Sieger: Schweiz
Persönliche Favoriten: Frankreich, Armenien, Serbien, Deutschland. Und auch Kroatien war irgendwie nett, wenn auch vor allem als Partysong. (Und der Füller von Lynda Woodruff "You're good to go")
Modetrend des Jahres: Fingernägel. Entweder sehr lang oder sehr lang und gekrümmt, in dunkelrot, schwarz, weiß... wahrscheinlich als Tribute für Loreenas Sieg letzes Jahres. Den farblich schönsten Nagellack hatte Deutschland. Sehr schöne blau-grün-Glitzer-Töne, die zwar irgendwie nicht zum schwarzen Outfit und flammender Deko passten, aber trotzdem.
Runner-Up-Trend: Überdimensionierte Ringe (Griechenland, Ukraine)
Weiterer Trend des Jahres: Themengruppen. Wir hatten die "Das erinnert irgendwie an einem Film"-Gruppe (Schweden 'Matrix", Ukraine 'LOTR/Star Wars", UK "Rocky", Israel und Lettland "Stargate"), die Hexen-Gruppe (Irland, Norwegen), die Klassischer-Eurodance-Gruppe (Griechenland, Italien, Zypern, Georgien), die Folklore-muss-sein-Gruppe (Kroatien, Armenien) und die Apokalyptische-Industrieszenerie-Gruppe (Deutschland, Österreich).
Kulissentrend des Jahres: Käfige. Kleine, große, einzelne, viele, auf der Bühne, über der Bühne...
Kameraeinstellung des Jahres: Senkrecht von oben auf den/die Künstler/in. Damit das richtig zur Geltung kommt, muss der/die sich dann natürlich flach auf den Boden legen, auch gerne inklusiver aller Backgroundtänzer/innen. Oder auf ein praktischerweise in der Bühnenmitte stehendes Podest, das vorzugsweise rund ist.
Tanztrend des Jahres: Ausdruckstanz. Luxembourg, Israel, Italien, Portugal, Slovenien. Alle hatten diese Bewegung drin, die symbolisieren soll, dass der Herzschlag den gesamten Oberkörper mitbewegt, also erweckte es auch noch den Eindruck, als hätten die Choreographen sich abgesprochen (oder als hätten alle denselben Choreographen).
Beste Choreographie: Zypern. Schon alleine, weil das kein Ausdruckstanz war, sondern einfach nur eine klassische, schmissige, energiegeladene Tanz-Chroeographie ohne jede Symbolik. Ehrenvoller zweiter Platz: Litauen.
Schlechteste Choreographie: UK. Soll das Box-Sparring sein oder doch Sex?
Verwirrendstes Accessoir: Litauen. Ist das ein Nasenwurzelpiercing? Oder eine Klammer, die man aufsetzen kann?
Bestes Gesamtkunstwerk: Spanien. Sie sind beide Friseure. Sie sieht auch so aus, er sieht aus wie Dieter Bohlen. Sie haben zwei Tänzer dabei, die mit schwarzen Anzügen, Vollbärten und Make up auch wirken wie das Klischee von schwulen Friseuren. Dann reissen diese Tänzer sich die Anzüge runter und stehen in Overknee-Lack-Stilettos, Netzstrumpfhosen, Tangas und Korsagen da. Und dann räkeln sie sich gemeinsam mit der Sängerin auf einem runden, rotsamtgepolsterten Podest. Der Song heißt "Zorra", was laut Kommentator sowohl "Füchsin" als auch "Schlampe" bedeutet.
Sonderpreis Kunst: Slowenien. Sie trägt ein dunkelgraues, durchsichtes Ganzkörperkodom, ist barfuss und hat Haare bis zu den Waden, ihre Tänzer tragen hautfarbene Shorts und die Tänzerinnen hautfarbene Shorts und Bustiers. Gemeinsam machen sie Ausdruckstanz, unterstützt von ihren langen Fingernägeln, die sie immer wieder über ihren Anzug zieht, so dass ich schon fürchte, dass sie Löcher reinmachen könnte. Und dann beginnen die strategisch plazierten Stickereien an besagtem Anzug weiß zu leuchten.
Least Dressed Award: Da gab es dieses Jahr vieles. Slowenien mit dem durchsichtigen hautengen Dingens natürlich, aber auch Spanien, Italien, Luxembourg, Israel, Georgien und Österreich geben sich Mühe mit kurzen Kleidern oder Bodys und Strumpfhosen. Finnland tut, als würden sie unten ohne auftreten, Irland reisst sich mitten im Auftritt das Kleid runter... Trotzdem, der Preis geht an die Hintergrund-Herren von Spanien. Weil das so unerwartet war.
Schlechtestes Kostüm: UK. Kurze-Boxer-Trainingsklamotten. Das wirkte ordinär und trashig. Zweiter Platz: Schweiz. Das schaffte das Kunststück, gleichzeitig schräg und altbacken zu wirken. Außerdem war es lachsfarben.
Sonderpreis Landesbezug Kostüm: Kroatien. Häkelspitze überall. Als Ärmel, an der Kleidung, an den Instrumenten...
Exzessivste Verwendung eines Gimmicks: Schweiz. Die Person hatte eine silberne Satelittenschüttel dabei, die kippbar und drehbar war, und auf der sie auch exzessiv herumgeklettert/gelaufen/gefahren/etc ist.
Schrägster Auftritt: Finnland. Sie haben ein Ei aus Jeans-Hosen dabei. Einer trägt ein Jeans-Lappenkostüm, der andere ein T-Shirt und tut, als wäre er unten ohne (was nicht sein kann, denn das ist bei ESC verboten, aber für die Fernsehkamera haben sie immer was strategisch günstig davor). Dann kommt eine Jeansshorts von oben, wird angezogen, und dann zündet der Träger an beiden Seiten der Shorts einen Schlauch mit Feuerwerk. Oh, und er hat eine 80er-Jahre-Vokuhila-Frisur. Der Kommentator verglich mit "Austin Powers" ich fühlte mich eher an deutsche 80er-Jahre-Manta-Komödien erinnert.
Symbolischster Auftritt: Irland. Die auftretende Person hat einen kerzenumrahmten Beschwörungszirkel mit Pentagramm-Symbol dabei. Darin beschwört sie einen Dämon, den sie praktischerweise auch gleich mitgebracht hat, und macht mit ihm rum. Das Ganze scheint außer Kontrolle zu geraten (kein Wunder, wenn sowohl Beschwörer als auch Dämon beide im Zirkel sind), dann wird der Kerzenkreis hochgezogen und die Person scheint den Dämon zu besiegen. Dazu wird sehr viel gekreischt.
Bester Tribute-Auftritt: Norwegen. Sie wirken wie eine Nacherzählung des Auftritts von Irland, mit Hexenwald, seltsamen Instrumenten und wildem Herumgespringe der Band. Ich hatte eigentlich erwartet, dass auch noch jemand seine Gitarre zertrümmert, wurde aber enttäuscht.
Beste Liedzeilen: Estland. Laut Kommentator heißt das Lied "Wir wissen nichts über Drogen" (Die offizielle Homepage hat wieder Übersetzungen der Songs, da lohnt sich eigentlich der gesamte Text.). Auch schön Zypern mit "waking up in the morning I'm feeling a bit ooh-la-la" oder Kroatien mit "Gonna miss you all, but mostly the cat/Gonna miss my hay, gonna miss my bed".
Sonderpreis Kulisse-Song-Bezug: Serbien. Das Lied heißt "Ramonda", dabei handelt es sich um eine Blume (zu deutsch "Felsenteller"), und sie hat einen Felsen zum Rumklettern und Draufsitzen dabei.
Beste Projektionen: Ukraine und Serbien. Beides sehr poetisch. Bei Ukraine war es eine Art Berg/Vulkan-Kombination, bei Serbien Wolken, Sterne und Wasser.
Interessanteste Entscheidung, die aber gut funktioniert: Frankreich. Im letzten Refrain tritt er plötzlich mehrere Meter vom Mikro weg und beweist so, dass er gut genug singen kann, dass das Mikro seine Stimme trotzdem noch deutlich genug überträgt.
Enthusastischster Auftritt: Armenien und Estland. Beide hatten Spaß, bei beiden ist unklar, um was genau es geht, da sie um Landessprache singen. Armenien wirkt dabei mehr wie ein fröhliches Volksfest, Estland wie ein Kleinkrieg zwischen zwei Man in Black-Gruppen.
Sonderpreis Stereotypie-nein-doch-nicht: Schweiz. Die Schweiz schickt gefühlt immer einen dunkelhaarigen Jüngling mit einer Schmachtballade. Dieses Jahr ist die Person noch immer dunkelhaarig und jung, aber sie ist nonbinär und sing die Ballade genau darüber.