blauerfalke: (geschichten)
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Film von Ghibli


Umi lebt im Haus ihrer Großmutter auf dem Poppy Hill des Titels. Ihre Mutter ist in den USA zum Studium, ihr Vater im Koreakrieg mit seinem Schiff untergegangen. Sie hat eine kleine Schwester, einen kleinen Bruder und ihre Großmutter vermietet Zimmer, und Umi muss für sich für das Frühstück und Abendessen für alle kümmern. Und natürlich zur Schule gehen.
Außerdem zieht sie jeden Morgen zwei Flaggen auf den Fahnenmast im Garten, in Erinnerung an ihren Vater. Dass ihr jeden Morgen ein Schlepper antwortet, sieht sie nicht, und im Grunde ist das auch nicht von Bedeutung - sieht man davon ab, dass der Sohn des Schlepperkapitäns der designierte Love Interest ist. Darüber gibt es dann noch Verwicklungen wer mit wem warum verwandt ist und was darum geht oder nicht geht, und nebenbei muss das große alte Clubhaus der Schule gerettet werden, das einem Neubau weichen soll, denn Japan in den 60ern ist jetzt ein modernes Land, dessen Blick nur noch nach vorne geht.

Es ist ein Film ohne jedes fantastische Element oder auch nur einen fantastischen Anklang. Es ist ein sehr intimer, unaufgeregter Film, der ruhig vor sich hinfliesst. Es wird erstaunlich viel gesungen, und der unterlegende Soundtrack besteht überraschenderweise aus Klavier-Jazz, und die gesungenen Anteile davon haben Untertitel. Der erste Song scheint also tatsächlich darum zu gehen, dass jemand Frühstück gemacht hat und alle essen kommen sollen...

In vielen Elemente ist der Film also sehr japanisch, aber er wird nie so exotisch, dass es befremdlich wirkt. Er wird auch nie wirklich traurig oder erschreckend, auch wenn es immer wieder Verweise auf Krieg und seine Folgen gibt. Im Grunde ist es ein optimistischer Film, auch ein sehr warmer, denn es gibt auch keine schweren Konflikte, und die Probleme, die es gibt, werden durch Freundschaft, Zusammenarbeit und guten Willen gelöst.

Nur mal wieder die Untertitel und die englische Tonspur... sie weichen noch weiter von einander ab als bei Caligostro, aber ich muss ihnen zugute halten, dass alle wirklich massiven Abweichungen belanglos sind - "I need food" und "What date is it?" ist zwar nicht das Gleiche, aber für die Handlung vollkommen unerheblich - so dass die Handlung nicht tiefgreifend verändert wird. Die ein oder andere Personenkonstellation verschiebt sich ein bisschen, aber das auch nicht sehr. Mich wundern die Abweichungen nur immer wieder, da die Tonspur so weit davon entfernt ist, auch nur halbwegs als synchron bezeichnet werden zu können, dass man eigentlich nur ein Skript gebraucht hätte.

Schöner Film. Wollte ich schon lange mal sehen, hat sich gelohnt.

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